Wieder mit dem Rücken zur Wand
19.03.2024 Eishockey, SportZS verliert das erste Spiel der Regionenmeister
In einem intensiven ersten Finalspiel der Regionenmeister hat der EHC Raron gegen Zunzgen-Sissach knapp 3:2 gesiegt. Headcoach Lukas Kamber ist für das zweite Spiel heute optimistisch: «Unter Druck waren wir bisher immer am ...
ZS verliert das erste Spiel der Regionenmeister
In einem intensiven ersten Finalspiel der Regionenmeister hat der EHC Raron gegen Zunzgen-Sissach knapp 3:2 gesiegt. Headcoach Lukas Kamber ist für das zweite Spiel heute optimistisch: «Unter Druck waren wir bisher immer am besten.»
Markus Graf
Quasi mit dem ersten Angriff erzielte der EHC Raron die 1:0-Führung. Niklas Zenhäusern schob in einer unübersichtlichen Situation den Puck über die Linie. Dabei hatte der EHC Zunzgen-Sissach dieses erste Finalspiel der Regionenmeister fulminant begonnen, aber trotz zweier guter Chancen den Torerfolg verpasst.
Nach diesem Fehlstart liessen sich die Platzherren nicht unterkriegen und spielten mit grossem Einsatz weiter. Schon in der sechsten Minute wurden sie mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Remo Hunziker verwertete die Hereingabe von Silian Gyger von links zum verdienten 1:1. Ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Einheimischen, aber ohne weiteren zählbaren Erfolg duellierten sich die beiden Regionenmeister West und Zentralschweiz bis zur ersten Pause. Wobei die Oberbaselbieter in Unterzahl nur mit Pech den Führungstreffer verpassten.
Das aberkannte Tor zur vermeintlichen 2:1-Führung von Jérôme Lanz, der den Puck gefühlvoll über den am Boden liegenden Goalie ins Netz hob, brachte die 473 Zuschauer erstmals so richtig in Wallung. Unter lauten Ausrufen und schrillen Pfiffen entschieden die beiden Schiedsrichter auf Goaliebehinderung, nachdem der Walliser Verteidiger Sakota mit seinem Stock Marc Niederhauser in den Rücken gedrückt und damit in seinen eigenen Torhüter geschoben hatte.
In der 37. Minuten hatte ZS den erneuten Rückstand zu verkraften. Flavian Wyer erwischte Goalie Michele Lepori mit einem Schuss zwischen den Beinen hindurch zum 2:1 für Raron. Der Vorstoss war durch ungeschicktes Wechsel-Timing bei ZS begünstigt worden. In der Folge spielten die Baselbieter stark auf. Jedoch blieben die aussichtsreichen Angriffe erfolglos. In der 37. Minute kassierte ZS nach einer Unachtsamkeit gar das vorentscheidende 1:3. Die Walliser und das Spiel wurden nervöser, in den hektischen letzten Minuten schnellte auch einmal eine rechte Gerade in Richtung eines ZS-Spielers, blieb aber ungeahndet.
Zwei Aufstiegsverzichte
Erst gute zwei Minuten vor Spielende weckte Jérome Lanz mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 die Hoffnung auf eine Verlängerung. Aber der ZS-Ruck kam zu spät, der Lucky Punch blieb aus. Dafür erschallten nach Diskussionen um einen Spielunterbruch Sekunden vor Schluss, die noch zu spielende Restzeit und den Ort des letzten Bullys ein gellendes Pfeifkonzert und laute Buhrufe.
Die Partie verlief insgesamt fair und ohne viele Strafen. Den Wallisern ging der Ruf eines aggressiv kämpfenden Teams voraus. Davon war nicht sehr viel zu sehen: Nur zwei kleine Strafen wegen Haltens und Beinstellens mussten sie absitzen. Ganz anders ZS: Doppelt so viel Strafzeit, unter anderem für übertriebene Härte und Stockschlag.
Nach Spielschluss wirkte Headcoach Lukas Kamber ob des verlorenen ersten Spiels der Regionenmeister gefasst. Er schwor seine «Boys» auf das kommende Auswärtsspiel von heute Abend gegen Uzwil ein: «Jungs, wir kennen es: Mit dem Rücken zur Wand waren wir immer am besten. Wir haben es nicht ganz in der eigenen Hand, aber mit einem klaren Sieg gegen Uzwil können wir es wieder schaffen.» Nach den verlorenen ersten beiden Finalspielen gegen Zuchwil war ZS in einer ähnlichen Situation. Ziel ist nach wie vor, nach dem Zentralschweizer auch den gesamtschweizerischen 2.-Liga-Meistertitel zu erkämpfen. Kamber: «Wenn nicht wir, wer dann?»
Am Donnerstag spielen schliesslich in Raron die Regionenmeister West und Ost gegeneinander. Die beiden besten dieser kleinen Finalrunde treffen dann am Samstag im Final aufeinander, wobei das erstplatzierte Team Heimrecht geniesst. Die Aufstiegsambitionen mussten schon zu einem früheren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Sowohl Uzwil als auch ZS verzichten auf einen Aufstieg in die 1. Liga. Somit ist Raron als Aufsteiger schon gesetzt. Für ZS wäre eine 1.-Liga-Saison nicht zu finanzieren. Die Argumente für und gegen einen Aufstieg wird die «Volksstimme» in einer der kommenden Ausgaben ausführen.
TELEGRAMM
EHC Zunzgen-Sissach – EHC Raron 2:3 (1:1; 0:1; 1:1). Eisbahn: Sissach. Zuschauer: 473.
Schiedsrichter: Müller, Weber. Tore: 2. Zenhäusern 0:1; 6. Hunziker (Gyger) 1:1; 37. Wyer (Dubach) 1:2; 55. Schmid (Cifelli, Wyer) 1:3; 58. Lanz (Hunziker, Seiler) 2:3. Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen ZS, 2-mal 2 Minuten gegen Raron
ZS: Lepori; Dörig, Malik; B. Schneider, Gusset; Lenz, Dietrich; C. Schneider; Hunziker, Seiler, Gyger; Gfeller, R. Müller, Spreyermann; Niederhauser, Model, Lanz; Bertschy, D. Müller, Imhof, Dintheer.
Bemerkungen: ZS-Tor wegen Goaliebehinderung aberkannt, 59:05 Torhüter Lepori out.