Warm, wolkig und feucht
04.01.2025 RünenbergDas Oberbaselbieter Wetterjahr 2024 in Zahlen
Die Statistik der Wetterstation von «MeteoSchweiz» in Rünenberg zeigt, dass die Temperatur im vergangenen Jahr in zehn von zwölf Monaten über der Norm lag. Vor allem der Winter 2023/24 war zu warm. Hier wurde der ...
Das Oberbaselbieter Wetterjahr 2024 in Zahlen
Die Statistik der Wetterstation von «MeteoSchweiz» in Rünenberg zeigt, dass die Temperatur im vergangenen Jahr in zehn von zwölf Monaten über der Norm lag. Vor allem der Winter 2023/24 war zu warm. Hier wurde der Rekord von 2019/20 egalisiert.
David Thommen
Die Schweiz blicke «auf ein extrem warmes Jahr zurück», teilte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie («MeteoSchweiz») gegen Ende Jahr mit. Die Jahrestemperatur 2024 lag im landesweiten Mittel 1,4 Grad über dem Normwert der Jahre 1991 bis 2020. Die Niederschlagssummen erreichten in den meisten Regionen 90 bis 115 Prozent – es war also vielerorts nasser als im langjährigen Mittel. Die Jahressumme der Sonnenscheindauer erreichte hingegen nur 80 bis 90 Prozent der Norm – blauer Himmel war seltener als üblich. Vor allem aber war der Winter 2023/24 über die ganze Schweiz gesehen der mildeste seit Messbeginn 1864. Von Mitte Dezember bis Ende Februar lag die Temperatur 2,8 Grad über dem Durchschnittswert.
Der Winter war überdies nicht nur mild, sondern brachte auch Niederschlagssummen von 130 bis 160 Prozent. Das nasse Wetter setzte sich später fort – entsprechend sonnenarm war der Frühling: An mehreren Messstationen gehörte er zu den zehn sonnenscheinärmsten Frühlingen seit Messbeginn.
Der Sommer war in der Schweiz der sechstwärmste. Die drei Herbstmonate zusammen brachten dann wiederum verbreitet überdurchschnittliche Niederschlagssummen, waren aber insgesamt ebenfalls mild.
Werte der Station Rünenberg
«MeteoSchweiz» hat für die «Volksstimme» wie im Vorjahr die Wetterdaten der automatischen Messstation Rünenberg auf 611 Metern über Meer ausgewertet. Dort werden die Daten seit 1983 aufgezeichnet. Das Auffälligste am Oberbaselbieter Wetterjahr war – wie in der ganzen Schweiz – der deutlich zu milde Winter. Die Durchschnittstemperatur erreichte mit 4,4 Grad einen Rekordwert – bereits 2019/20 war es gleich warm. Auch die Rünenberger Durchschnittstemperatur über das ganze Jahr gesehen war wiederum recht hoch: Sie lag bei 10,7 Grad, was Rang 5 in der Temperaturstatistik seit Messbeginn bedeutet. Der Rekord von 11,4 Grad stammt aus dem Jahr 2022, 2023 lag der Wert bei 11,3 Grad. Die Normtemperatur von 1991 bis 2021 an dieser Station liegt gemäss «Meteo-Schweiz» bei 9,6 Grad. Perioden mit deutlich tieferen Durchschnittstemperaturen liegen schon etwas weiter zurück – so gab es ab 1984 vier Jahre in Folge mit Werten knapp unter oder knapp über 8 Grad.
Im Jahr 2024 lag die Temperatur in 10 von 12 Monaten über der Norm; am auffälligsten im Februar, als ein Durchschnittswert von hohen 6,6 Grad ermittelt wurde – dies bei einer Norm von nur 1,8 Grad. Einen höheren Februarwert gab es mit kapp 7 Grad bisher nur 1990. Etwas zu kühl waren 2024 in Rünenberg nur der September und der Dezember, die jeweils 0,2 Grad unter der Norm lagen.
Als prächtiger Sommermonat bleibt der August in Erinnerung: Er war der zweitwärmste August seit Messbeginn (nur 2003 war deutlich wärmer) und auch bei der Sonnenscheindauer liegt der August 2024 hinter 2003 auf Platz 2. Die höchste Temperatur wurde im abgelaufenen Jahr am 30. Juli mit 31,4 Grad gemessen, was eher unauffällig ist: Der Höchstwert stammt wiederum aus dem Hitzejahr 2003 mit 36 Grad. Die tiefste Temperatur wurde 2024 Mitte Januar mit -7,1 Grad gemessen. Der bisherige Tiefstwert in Rünenberg mit bitterkalten -20 Grad stammt aus dem Jahr 1987.
Regen, Sonne, Schnee …
Die Niederschlagsmenge war 2024 mit 1106 Millimetern überdurchschnittlich hoch; die Norm liegt in Rünenberg bei 971 Millimetern. Grosse Schwankungen von Jahr zu Jahr sind hier aber nicht ungewöhnlich. So fielen 2001 1334 Millimeter Niederschlag, 2003 mit nur 623 Millimetern hingegen nicht einmal die Hälfte davon. Vergleichsweise deutlich zu nass waren in Rünenberg im abgelaufenen Jahr die Monate März, Mai und September, deutlich zu trocken war es im August.
Dass 2024 insgesamt eher zu regnerisch war, spiegelt sich auch in der Sonnenscheindauer wider. Mit insgesamt nur 1501 Sonnenstunden geht 2024 als ein etwas trübes Jahr in die Geschichte ein. Der bisherige Rekord mit 2116 Sonnenstunden stammt aus dem Jahr 2022. Mit nur 1378 Stunden wurde 1994 am wenigsten Sonnenschein gemessen.
Die Schneehöhe wird in Rünenberg seit einiger Zeit automatisch erfasst. Der höchste Wert wurde im vergangenen Jahr am 22. November mit 22 Zentimetern registriert (an der Messstation in Eptingen waren es 28 Zentimeter). Bereits Anfang Januar 2024 hatte Frau Holle ihre Decke einmal über dem Oberbaselbiet ausgeschüttelt; rund 5 Zentimeter Schnee blieben damals während mehrerer Tage liegen. Spät – am 19. und 22. April – wurde es nochmals für kurze Zeit weiss. Und schliesslich gab es am 22. Dezember in Rünenberg 11 Zentimeter Neuschnee, was in den höheren Lagen des Oberbaselbiets wieder einmal weisse Weihnachten bedeutete.