Vier Dorfkirchen und eine frohe Botschaft
12.12.2025 GelterkindenMusik und Glaube verschmelzen im Musical «Maria» zur Weihnachtsgeschichte
Vier Kirchen, hunderte Freiwillige und ein leidenschaftliches Leitungsteam bereiten in Gelterkinden das Musical «Maria» vor. Ein Weihnachtsspiel, das längst zum gemeinsamen Fest eines ganzen ...
Musik und Glaube verschmelzen im Musical «Maria» zur Weihnachtsgeschichte
Vier Kirchen, hunderte Freiwillige und ein leidenschaftliches Leitungsteam bereiten in Gelterkinden das Musical «Maria» vor. Ein Weihnachtsspiel, das längst zum gemeinsamen Fest eines ganzen Dorfes geworden ist.
Anna Wegelin
Es ist Dienstagabend in Gelterkinden. In zwei Wochen ist Weihnachten. Um dessen frohe Botschaft vom Jesuskind geht es im Musical «Maria», das Vera Weber und Andi Grossmann in einem ökumenischen Kernteam mit vier Kirchen und vielen Freiwilligen zum vierten Mal durchführen. «Wir packen zusammen an und erzählen dieselbe Botschaft», sagt Weber, die mit Grossmann (Gesamtleitung) die künstlerische Co-Leitung innehat.
Das Weihnachtsspiel in der Mehrzweckhalle Gelterkinden hat sich zum Dorfweihnachtsfest entwickelt, das bei der letzten Durchführung bis zu 400 Besuchende pro Aufführung hatte. Rund 200 Menschen von jung bis älter wirken mit: drei Chöre mit Kindern, Teenagern und Erwachsenen, das Jugendsinfonieorchester Baselland und zahlreiche Helfende im Hintergrund, die das Gemeinschaftserlebnis für alle ermöglichen.
Auch in diesem Jahr gibt es vor und nach den Aufführungen auf dem Platz vor der Halle ein Festzelt, Verpflegungsstände und weihnächtliche Musik.
Für Weber und Grossmann begann alles vor acht Jahren. Beide sind musikalisch und verbinden die Musik mit dem Glauben. Am Küchentisch zu Hause hatten sie die zündende Idee: «Wir wollten ein Stück aufführen und auch Zeit und Raum bieten, damit die Leute zusammensitzen und sich austauschen können», erzählt Weber. Die Mehrzweckhalle sei dafür ein geeigneter Ort, sozusagen ein «neutrales Terrain» für die breite Öffentlichkeit.
«Für mich ist das Musical eine super Art, um die Herzen der Menschen anzusprechen», sagt Grossmann. Die Mischung der verschiedenen kreativen Teile spreche viele Leute an: «Ich finde es wichtig, dass diese Botschaft ins Herz geht.»
Ökumenisches Gesamtkunstwerk
Bevor am Abend der Jugend-Projektchor in der Aula des Kirchgemeindehauses an der Marktgasse probt, nimmt sich das Duo Zeit für ein Kennenlerngespräch. Das ist nicht selbstverständlich: Denn es ist zwar die schönste Zeit im Jahr, aber für alle Mitwirkenden im Musical auch die mit Abstand strengste seit dem Probestart Anfang November.
Was motiviert Weber und Grossmann für dieses Hobby? «Es ist ein Privileg, eine Botschaft ins Dorf tragen zu dürfen», antwortet Weber. Es gehe darum, die Geburt vom Sohn Gottes zu verkünden «und das hoffentlich auf eine Art, dass sie die Welt heute verstehen kann». «Wir schaffen zusammen die grossen Bögen, das berührt die Leute sehr.»
Das Musiktheater, ein interkirchliches Gesamtkunstwerk, beginnt mit der Auferstehung, dieser «Freudenbotschaft», so Weber, und geht dann zurück bis zur Geburt beziehungsweise zum Empfängnis. «Und in der Mitte gibt es einen Teil, wo wir zusammen Weihnachten feiern im Stall bei der Krippe.» Dies sei für sie immer «ein sehr schöner Moment: das Staunen über das Kind, das die Welt verändert hat».
«In der aktuellen Woche kommen viele Dinge zusammen, die noch getan werden müssen», erzählt Grossmann. Für ihn seien die Schlussproben ein Höhepunkt, wenn alle zusammenkämen: die vom Theater, die Chöre, das Orchester. «Viele haben das Gefühl, die Botschaft zu kennen», sagt er. Doch Umfragen und Studien würden zeigen: Viele von uns wissen nicht mehr, was an Weihnachten passiert ist. «Mir ist es sehr wichtig, die Botschaft von Jesus weiterzugeben, auch bei den Proben.»
Viertel vor acht, die Jugendlichen kommen pünktlich zur Probe. Die Bühne wird zusammen aufgebaut und dann geht es zur Sache, seriös und dennoch beschwingt. Vera Weber leitet gekonnt, singt mit ihrem hellen Sopran mit, begleitet am Klavier, gibt den Takt an und ist in ihrem Element. Andi Grossmann bedient die Soundanlage, ist der Mentor im Hintergrund, überreicht das Mikrofon für ein Solo im Jugendchor oder übernimmt gleich selbst, wo eine Solostimme ausfällt. Er tut dies fokussiert und gelassen, ist das eingespielte Pendant zu Weber.
Und die Lieder, welche die Jugendlichen mit Inbrunst singen: Sie sind zum Weinen schön und voller Zuversicht: «Du häsch mi gärn, min Gott», «du bisch immer für mich doo».
Weihnachtsspiel Gelterkinden,
Musical «Maria»: Samstag, 13. Dezember,
19 Uhr, und Sonntag, 14. Dezember,
17 Uhr, in der Mehrzweckhalle,
Turnhallenstrasse 18, Gelterkinden. weihnachtsspiel-gelterkinden.ch/

