Unerwartet erfolgreich

  19.06.2025 Sport, Fussball

Sissacherinnen beenden die Saison auf Rang 2

Im vergangenen Sommer in die 1. Liga aufgestiegen, gelingt den Spielerinnen des SV Sissach um Trainer Patrick Ivanovic ein sehenswertes Ergebnis: Sie beenden die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz. Der Coach der Oberbaselbieterinnen zieht Bilanz.

Timo Wüthrich

Herr Ivanovic, am Samstagabend hätte das letzte Spiel Ihres Teams stattfinden sollen – doch Avanchettrat nicht an. Wie ärgerlich ist es, keinen sportlichen Saisonabschluss zu haben?
Patrick Ivanovic:
Es hatte sich früh abgezeichnet, dass die Genferinnen nicht antreten würden. Entsprechend waren wir vorbereitet. Die Saison war lang, viele Spielerinnen sind ziemlich ausgelaugt. Deshalb sind wir nicht verärgert, dass die Partie ausgefallen ist. Wir haben stattdessen am Wochenende intern ein kleines Abschlussturnier veranstaltet – das war ein schöner Saisonabschluss im Teamrahmen.

Wenn Sie zurückblicken: Was hat besonders gut funktioniert?
Die Integration der Neuzugänge ist uns sehr gut gelungen. Auch mit den Resultaten sind wir zufrieden – wir mussten als Aufsteigerinnen nur wenige Niederlagen einstecken und konnten an vielen Wochenenden punkten.

Gab es auch Schwächen?
Verbesserungspotenzial gibt es immer. Besonders das Spiel gegen den Meister Ostermundigen hat uns aufgezeigt, woran wir in der kommenden Saison arbeiten müssen. Grundsätzlich kann ich aber sagen, dass wir keine gravierenden Schwächen hatten.

Vor einem Jahr sind Sie mit dem SV Sissach in die 1. Liga aufgestiegen. Wie gross ist der Niveauunterschied?
Er ist spürbar – aber die Unterschiede innerhalb der Liga sind grösser. In der 2. Liga war das Gefälle zwischen ambitionierten Teams und jenen, die gegen den Abstieg spielten, deutlich. In der 1. Liga ist das Niveau viel ausgeglichener. Jede Partie ist hart umkämpft, weil die Teams alle auf einem ähnlichen Level agieren.

Ihr Team hat die Saison auf dem zweiten Platz beendet. Ist nun der Aufstieg in die Nationalliga B das Ziel?
Wir nehmen uns vor, nächste Saison unter die ersten drei zu kommen. Natürlich wäre es grossartig, ganz oben zu landen – aber das wollen wir nicht im Voraus einplanen.

Was war für Sie persönlich die grösste Herausforderung?
In der Vorrunde bestand der Trainerstab nur aus mir. Es war sehr anspruchsvoll, allen Anforderungen gerecht zu werden. In der Winterpause kamen zwei Assistenztrainer dazu – das war eine grosse Entlastung und eine wertvolle Unterstützung für das Team.

Wie wird das Kader in der kommenden Saison aussehen? Gibt es schon Zu- oder Abgänge?
Einige Abgänge stehen fest – unter anderem wird Sylvie Ruch, die viele Jahre bei uns gespielt hat, zu den Seniorinnen wechseln. Unser Ziel ist es, diese Abgänge zu kompensieren und ein Kader mit 23 bis 25 Spielerinnen für die neue Saison aufzustellen.

Bald beginnt die Frauen-EM in Basel und anderen Schweizer Städten. Welche Auswirkungen erwarten Sie für den regionalen Frauenfussball?
Ich glaube, ein solches Turnier kann eine echte Initialzündung sein – vor allem für jüngere Mädchen. Im Nachwuchsbereich wird die Begeisterung für den Fussball sicher zunehmen. Das könnte dem regionalen Frauenfussball spürbaren Aufschwung verleihen.


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