Um den Teufel geht es nicht
08.10.2024 KänerkindenDas Dorf feiert das 666. Jahr seines Bestehens
333 Tage bevor Känerkinden seinen 666. Geburtstag feiert, werfen wir einen Blick auf die Vorbereitungen zum Fest, auf historische Fakten und darauf, warum die Bewohner die «Teufelszahl» nicht zelebrieren wollen.
...Das Dorf feiert das 666. Jahr seines Bestehens
333 Tage bevor Känerkinden seinen 666. Geburtstag feiert, werfen wir einen Blick auf die Vorbereitungen zum Fest, auf historische Fakten und darauf, warum die Bewohner die «Teufelszahl» nicht zelebrieren wollen.
Peter C. Müller
666 Jahre alt wird das Dorf Känerkinden im nächsten Jahr. Eine spezielle Zahl, bezeichnet man sie doch als «Zahl des Teufels» oder «Zahl des Tieres». Auf den ersten Blick ein eher kurioser Aufhänger für ein Dorffest, zumal sich in Känerkinden einige christliche Institutionen befinden.
Dass 666 – die «Engelszahl», wie man sie auch nennt – eine wenig engelsgleiche Bedeutung hat, musste auch Gemeindepräsident Adrian Ammann feststellen. Bewohnerinnen und Bewohner seines Dorfes hätten ihn darauf hingewiesen, dass man die Zahl des Teufels lieber nicht feiern solle, wie er in der jüngsten «Carte blanche» erzählt (siehe «Volksstimme» vom 4. Oktober, Seite 2). Die Gemeinde fokussiert sich laut Ammann aber nicht auf den satanistischen Bezug, sondern auf die Bedeutung der Engelszahl: Diese steht für Gleichgewicht, Konzentration und Wohlbefinden, was er sich für sein Dorf wünsche, wie Ammann in seinem Text schreibt.
Der Countdown zum 666-Jahre-Jubiläum von Känerkinden am Wochenende des 6. und 7. Septembers 2025 läuft also, die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Vizegemeindepräsidentin, Kulturchefin und OK-Mitglied Corinne Burgwinkel befindet sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den Startlöchern: «Geplant sind Attraktionen wie Marktstände mit Produkten und Kulinarischem aus der Region sowie musikalische Unterhaltung in Form von Live-Konzerten», sagt sie auf Anfrage.
Als Beispiel nennt Burgwinkel den geplanten Auftritt der Regionalen Musikschule Sissach. «Geplant», so Burgwinkel weiter, «sind auch Kutschenfahrten, ein Torwandschiessen und ein grosses Harassenstapeln.» Ausserdem werde es am Sonntag einen feierlichen Gottesdienst geben. Ein Grund mehr, die Bedeutung der Zahl 666 aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. «Damit das Jubiläum gebührend gefeiert werden kann, legt sich das OK mächtig ins Zeug, um ein grossartiges Dorffest auf die Beine zu stellen», sagt Burgwinkel abschliessend.
Von «Kennichingen» zu Känerkinden
pcm. Die erste urkundliche Erwähnung von Känerkinden stammt aus dem Jahr 1359 als «Kennichingen». Im Mittelalter war Känerkinden ein Dorf der Herrschaft Homburg, das 1305 in den Besitz des Bischofs von Basel überging. Knapp 100 Jahre später wurde die gesamte Herrschaft Homburg von der Stadt Basel erworben. Seit 1814 gehört Känerkinden dem Bezirk Sissach an, mit dem das Dorf im Jahr 1833 ein Teil des neu gegründeten Kantons Baselland wurde.
Heute leben ungefähr 520 Personen in der Gemeinde Känerkinden. Einer der berühmtesten Einwohner war Walter Eglin, bekannt für seine Mosaike. Eglin hat das Wappen der Gemeinde Känerkinden entworfen: Eine Sonne mit acht kreuzweise angeordneten dreieckigen und dazwischen acht geflammten Strahlen sowie einem ausdrucksstarken Gesicht. Darunter befindet sich ein vereinfachter Handpflug. Die beiden Symbole sollen die ausgesprochene Sonnenlage Känerkindens und den einst eifrig betriebenen Gemüse- und Ackerbau widerspiegeln.
Mehr Informationen zum Dorffest unter www.kaenerkinden.ch