Rossoneri verlieren verrücktes Spiel
20.05.2025 Sport, Fussball2. Liga: AC Rossoneri – FC Amicitia Riehen 4:7 (1:4)
Die AC Rossoneri unterliegt dem FC Amicitia Riehen zu Hause mit 4:7. Nicht nur das Resultat spricht für ein etwas verrücktes Spiel, zwei weitere Szenen sowie andere Umstände machen es zu einem speziellen ...
2. Liga: AC Rossoneri – FC Amicitia Riehen 4:7 (1:4)
Die AC Rossoneri unterliegt dem FC Amicitia Riehen zu Hause mit 4:7. Nicht nur das Resultat spricht für ein etwas verrücktes Spiel, zwei weitere Szenen sowie andere Umstände machen es zu einem speziellen Ereignis.
Michel Biedert
Das Spiel zwischen der AC Rossoneri und dem FC Amicitia Riehen am Samstagabend auf dem Sportplatz Bifang in Lausen, welches das Heimteam mit 4:7 (1:4) verliert, dürften einige Protagonisten nicht so schnell vergessen. Angefangen hat es damit, dass auf dem Matchblatt mit Alessandro Roberti ein ehemaliger Trainer der AC Rossoneri neu als «Assistenztrainer» der Rot-Schwarzen aufgeführt ist. An der Seitenlinie fehlt dann der Trainer, Antonio Membrino, ganz. Auf Nachfrage bei Sportchef Luca Mulas stellt sich heraus, dass Roberti die Mannschaft nur während der einwöchigen Absenz Membrinos betreut. Also kein Trainerwechsel kurz vor Schluss der Saison, wie es andernorts schon geschehen ist.
Das Spiel startet zügig und beide Mannschaften sind von Beginn weg bemüht, ein hohes Tempo anzuschlagen. Bereits in der 6. Minute geht es einem Verteidiger der Rot-Schwarzen dann doch etwas zu schnell, anders kann man sein ungestümes Einsteigen im eigenen Strafraum nicht erklären. Den fälligen Elfmeter verwandelt Boran Yavuz gekonnt zur 1:0 Führung der Gäste. Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später kann das Heimteam durch Aris Herger zum 1:1 ausgleichen.
Die Gäste aus Riehen haben nach dem Ausgleich mehr vom Spiel und können sich in der gegnerischen Platzhälfte festsetzen. Folglich erspielen sie sich weiterhin gute Möglichkeiten. Hinzu kommen teils haarsträubende Fehler bei der ACR, wie zum Beispiel in der 17. Minute, als Erik Blakaj als letzter Mann im Spielaufbau den Ball verliert und Benjamin Niederberger dies eiskalt zur 2:1-Führung ausnutzen kann. Oder in der 21. Minute, als die ACR nicht konsequent genug stört und der Ball in Flippermanier bei Mark Blauenstein landet, der sich nicht zweimal bitten lässt und zum 3:1 erhöht.
Kuriositätenkabinett Bifang
Dann geschieht Kuriosum 1: Der Linienrichter signalisiert, dass er sich verletzt hat. Nach minutenlanger Pflege dann die Gewissheit: Das Spiel geht für ihn nicht weiter. Noch während der Pflege des Schiri-Assistenten ereignet sich Kuriosum 2: Durch eine Windböe wird die Kamera des Streaming-Anbieters Red+ umgeweht und trifft den Kopf eines Riehener Ersatzspielers. Dieser muss später mit einer grossen Platzwunde zur Abklärung ins Spital gebracht werden. Bis ein neuer Linienrichter gefunden ist, vergehen 15 Minuten. In der entsprechend langen Nachspielzeit der ersten Hälfte kann Niklas Koponen sogar noch auf 4:1 für die Gäste erhöhen.
Nach der Pause geht es rasant weiter und die beiden Mannschaften suchen immer wieder den Abschluss. Bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff zappelt der Ball im Tor. Leo Cadalbert kann einen Angriff über rechts zur 5:1-Führung der Gäste verwerten. Doch die Rot-Schwarzen haben sich nicht aufgegeben und suchen weiterhin den Anschlusstreffer. In der 53. Minute wird Jordy Margaretta knapp innerhalb des Strafraums der Gäste zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter versenkt Mattia Salvatore gekonnt zum 2:5. Die Euphorie hält jedoch nur kurz. Erneut Blauenstein (59.) und Enrico Davoglio (61.) treffen innerhalb von zwei Minuten für ihre Farben und bringen die Riehener mit 7:2 in Front.
Danach schalten die Gäste einen Gang zurück. Die Lausner können den Ball nun länger in den eigenen Reihen halten und sich so eine gewisse Stabilität erarbeiten. Vor allem Giovambattista Restieri sticht durch seine Spielfreude hervor. Zuerst spielt er einen Pass durch die Schnittstelle in die Tiefe, den sich Margaretta erlaufen und auf 3:7 verkürzen kann (74.). In der 76. Minute dann erobert sich Restieri im Mittelfeld den Ball und bedient Leandro Stasi mustergültig, der mit einem satten Weitschuss ins lange Eck das Endresultat von 4:7 realisiert.
Im Anschluss machen die Gäste die Räume wieder enger und verteidigen den Sieg nach Hause. Die AC Rossoneri muss zwar eine hohe Niederlage hinnehmen. Doch aufgegeben haben sich die Oberbaselbieter noch lange nicht. Die vier erzielten Tore sollten Mut machen für das Direktduell im Abstiegskampf gegen den SV Muttenz von heute Abend (20 Uhr, Sportplatz Margelacker).
TELEGRAMM
AC Rossoneri – FC Amicitia Riehen 4:7 (1:4).
Sportplatz: Bifang. Zuschauer: 50. Schiedsrichter: Koweindl. Tore: 6. Yavuz 0:1 (Pen.); 8. Herger 1:1; 17. Niederberger 1:2: 21. Blauenstein 1:3; 45.+5 Koponen 1:4; 49. Cadalbert 1:5; 53. Salvatore 2:5 (Pen.); 59. Blauenstein 2:6; 61. Davoglio 2:7; 74. Margaretta 3:7; 76. Stasi 4:7.
AC Rossoneri: Van der Heide; Buonanno, Fontana, Mazreku, Salvatore (56. Branca); Margaretta, Blakaj, Herger (74. Folda), Santo (46. Müller); Restieri; Stasi (76. Ayaz).
Bemerkung: 40. Lattentreffer Herger (Rossoneri).
Verwarnungen: 27. Niederberger, 66. Restieri, 71. Fontana, 79. Buonanno und 85. Duspara (alle Foul).