Abdankungshalle wird abgerissen
Die Gemeinde Waldenburg will die stillgelegte Abdankungshalle abbrechen und die Parzelle verkaufen. Offen blieb, was mit der Orgel geschehen soll. Nun sucht ein Fachmann ein neues Zuhause für das Instrument.
André ...
Abdankungshalle wird abgerissen
Die Gemeinde Waldenburg will die stillgelegte Abdankungshalle abbrechen und die Parzelle verkaufen. Offen blieb, was mit der Orgel geschehen soll. Nun sucht ein Fachmann ein neues Zuhause für das Instrument.
André Frauchiger
Die Einwohnergemeinde Waldenburg hat an ihrer Versammlung vom 24. November beschlossen, die nicht mehr benutzte Abdankungshalle am Rand des Friedhofs abzubrechen und die rund 770 Quadratmeter grosse Parzelle für einen Mindestbetrag von 250 000 Franken zu verkaufen. Dies entspricht der neuen gemeinderätlichen Liegenschaftsstrategie, wonach nicht mehr oder nur schlecht genutzte Gemeindeliegenschaften veräussert werden können (die «Volksstimme» berichtete).
Gemeindepräsidentin Andrea Sulzer sagt nun auf Anfrage, der Verkauf der Parzelle sei im ersten Halbjahr 2026 vorgesehen. Kaufinteressierte aus dem Gewerbe gebe es bereits, konkret sei aber noch nichts. Das benachbarte Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof bleibe vom Abbruch der Abdankungshalle und einer späteren Neunutzung unberührt. Eine Zonenänderung soll zudem verhindern, dass auf der Parzelle stark störende Gewerbebetriebe angesiedelt werden.
Offen war zuletzt die Frage, was bei einem Abbruch der Abdankungshalle mit der kleinen Orgel geschehen soll, die 1971 von der Orgelbaufirma Ulrich Wetter AG in Muttenz gebaut worden war. In Absprache mit dem Gemeinderat wird sich der Nachfolger von Ulrich Wetter, Rolf Emmenegger, um einen neuen Standort für das Instrument kümmern, wie er der «Volksstimme» sagt. Interessenten könnten sich direkt bei ihm melden.
«Auf jeden Fall erhaltenswürdig»
Der 73-jährige Organist und Chorleiter Brunetto Haueter aus Niederdorf kennt viele Orgeln – sogar bis nach Graubünden. Er hatte sich Sorgen um die Zukunft der kleinen Waldenburger Orgel gemacht. Dass sich nun Rolf Emmenegger ihrer annimmt, beruhigt ihn. Haueter spielte das Instrument noch vor der Stilllegung der Abdankungshalle und unterstreicht dessen handwerkliche und klangliche Qualität. Die 54-jährige «Wetter-Orgel» mit acht Registern auf einem Manual und Pedal, mechanischer Traktur und Registratur sei «auf jeden Fall erhaltenswürdig».
Haueter weiss, wovon er spricht: Seit seiner Jugend begleitet ihn die Orgel, und nach einem späten Musikstudium wurde er Organist und Dirigent. Er prägte das regionale Musikleben mit Engagements in Reigoldswil, Oberdorf, Langenbruck und Waldenburg. 20 Jahre lang unterrichtete er an der Sekundarschule Waldenburgertal und schrieb dort das Singspiel «Waldenburger Weihnacht».