Neues Buch von Thomas Schweizer über den Baselbieter Künstler Walter Eglin
Im Verlag Mis Buech der Schaub Medien AG ist ein «Lesebuch» über Walter Eglin (1895 bis 1966) erschienen, das neue Erkenntnisse über diesen vielseitigen Kunstschaffenden enthält. ...
Neues Buch von Thomas Schweizer über den Baselbieter Künstler Walter Eglin
Im Verlag Mis Buech der Schaub Medien AG ist ein «Lesebuch» über Walter Eglin (1895 bis 1966) erschienen, das neue Erkenntnisse über diesen vielseitigen Kunstschaffenden enthält. Autor ist Thomas Schweizer in Zusammenarbeit mit Toni Eglin.
Paul Aenishänslin
Es gibt Künstler, die zu ihren Lebzeiten sehr bekannt sind und gefeiert werden, dann aber weitgehend in Vergessenheit geraten. Und es gibt Kunstschaffende wie den Baselbieter Walter Eglin, geboren am 10. März 1895, also vor ziemlich genau 130 Jahren, deren Werk nicht zu altern scheint und das immer noch viel zu sagen hat.
Die Begeisterung für das Leben und Schaffen von Walter Eglin ist im neuen Buch von Thomas Schweizer «Mosaik eines Künstlerlebens», das soeben im Verlag Mis Buech der Schaub Medien AG in Sissach erschienen ist, zu erkennen. Der Verfasser dieser leicht lesbaren und unterhaltsamen Publikation, die an der Vernissage am 22. März (16 Uhr) im Kulturhaus Cheesmeyer in Sissach gewürdigt wird, konnte auf die Hilfe von Toni Eglin, des Sohns des Künstlers Walter Eglin, zählen.
Toni Eglin (geboren 1937), der seinen Ruhestand in Olten verbringt, hat noch immer viele Erinnerungen an seinen Vater, der es geschafft hat, aus einfachsten Verhältnissen in Känerkinden ein Meister der Mosaikkunst und anderer Techniken zu werden. Interessant ist, wie der Autor Thomas Schweizer Freude hat an Neuentdeckungen von Werken von Walter Eglin – wie dem Mosaik «Der Italiener», das jahrelang im Keller einer Villa in Liestal lag. Schweizer bringt es auch fertig, auf die Freundschaft des Künstlers mit dem Basler Galeristen Ernst Beyeler einzugehen, eine bisher wenig bekannte Facette aus dem Leben von Walter Eglin.
Das Uni-Mosaik als Wendepunkt
Raum nimmt im Buch die Entstehung des gewaltigen Mosaiks von Walter Eglin «Die Sendung» am Uni-Kollegienhaus in Basel ein, dem der Künstler acht Jahre seines Lebens gewidmet hat und das 1946 eingeweiht wurde. Besonders reizvoll zu lesen ist, dass Walter Eglin erst durch eine Verknüpfung «glücklicher Umstände» dazu gekommen ist, am Wettbewerb für das Uni-Mosaik teilzunehmen, bei dem er sich gegen Basler Künstlerprominenz durchsetzen musste.
Dieser Erfolg markierte einen Wendepunkt im Leben von Walter Eglin. Nach der Schaffung des Uni-Mosaiks bekam er viele Aufträge für Sgraffiti und Mosaike, um neue Baselbieter Schulhäuser mit «Kunst am Bau» zu verschönern. Dass einige dieser Werke in der Zwischenzeit für immer zerstört und eingemauert wurden oder Gefahr laufen, einem Schulhausabbruch zum Opfer zu fallen, beschäftigt den Autor stark. Schweizer plädiert dafür, das Werk von Walter Eglin zu erhalten. Amüsant zu lesen ist die Geschichte des Steine sammelnden Walter Eglin, der als Landstreicher in Läufelfingen verhaftet wird, und erst nach Fürsprache eines lieben Pfarrers wieder seine Freiheit erlangt.
Mosaik eines Künstlerlebens von Thomas Schweizer, erschienen im Verlag Mis Buech (ISBN 978-3-9525304-5-0). 152 Seiten, 40 Bilder, erhältlich im Buchhandel sowie bei Schaub Medien AG, Sissach.