Jetzt doch im Verbund?
01.10.2024 RothenfluhAufgrund der krankheitsbedingten Demission von Gemeindeverwalterin Sabine Bucher auf Ende Jahr muss Rothenfluh erneut eine Lösung suchen, wie es mit der Verwaltung weitergehen soll. Der Anschluss an einen Verbund ist wieder eine Option.
Otto Graf
Sabine ...
Aufgrund der krankheitsbedingten Demission von Gemeindeverwalterin Sabine Bucher auf Ende Jahr muss Rothenfluh erneut eine Lösung suchen, wie es mit der Verwaltung weitergehen soll. Der Anschluss an einen Verbund ist wieder eine Option.
Otto Graf
Sabine Bucher, die Gemeindeverwalterin von Rothenfluh, legt ihr Amt Ende Jahr aus gesundheitlichen Gründen nieder. Sie hat, wie am vergangenen Donnerstag an der Gemeindeversammlung zu erfahren war, ihre Anstellung gekündigt. Sie begründete den Schritt in ihrem Rücktrittsschreiben mit ihrer Genesung, die wider Erwarten länger dauern werde als zunächst angenommen. Die frühere Gemeindepräsidentin von Läufelfingen und amtierende Landrätin (GLP) wohnt mit ihrer Familie in Sissach und übernahm die Leitung der Gemeindeverwaltung Rothenfluh am 1. August 2023 als Nachfolgerin des langjährigen Verwalters Bruno Heinzelmann.
Damit stellt sich für das 800 Seelen zählende Dorf erneut die Frage, wie es mit der Verwaltung weitergehen soll, nachdem alles so erfolgversprechend begonnen hatte. Gemeindepräsident Patrick Vögtlin konnte an der Gemeindeversammlung aus naheliegenden Gründen noch keine pfannenfertige Lösung auf den Tisch legen. Bruno Heinzelmann, der nach der krankheitsbedingten Absenz von Sabine Bucher im Juli dieses Jahres kurzfristig interimistisch einsprang, steht vermutlich nur noch bis Ende Oktober zur Verfügung. Bis sich eine neue Lösung abzeichnet, so Vögtlin, brauche es Zeit.
Er liess offen, ob die Stelle der Verwaltungsleitung neu ausgeschrieben oder eine andere Lösung angestrebt wird. Langfristig, vermutet er, dürften kleine Gemeinden nicht darum herumkommen, sich einer Verbundlösung mit Nachbargemeinden anzuschliessen. Für Rothenfluh sei die Situation schwierig, fasste der Präsident das Geschehen zusammen.
Eher Ormalingen als Zeglingen
«Vielleicht», fuhr er fort, «müssen wir einen Schritt zurück machen und versuchen, zusammen mit der Gemeinde Ormalingen einen Ausweg zu finden.» Ormalingen als Nachbar talabwärts biete sich rein geografisch eher an als etwa Zeglingen mit dem erweiterten Verwaltungsverbund. Zudem sei es denkbar, gewisse Dienstleistungen temporär einzukaufen. Ein Ausdehnen der Pensen der beiden Teilzeit-Verwaltungsangestellten Daniela Hasler und Sandra Sommer schloss Vögtlin aus, weil beide Frauen noch andernorts tätig sind. Die Anstellung von Sabine Bucher, betonte der Präsident, sei ein grosser Gewinn für die Gemeinde gewesen.
Oltingen und Wenslingen haben kürzlich beschlossen, auf den 1. Januar 2025 dem seit einem Vierteljahrhundert existierenden Verbund der Gemeinden, Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen (Rü-Ki-Ze) beizutreten. Verbundsverwalterin Tina Weiss, bei der die «Volksstimme» nachfragte, meint, grundsätzlich könnte der Verbund im üblichen gesetzlich vorgegebenen Verfahren erweitert werden. Folglich müsste die immer noch existierende Arbeitsgruppe, in der alle Präsidien der betroffenen Gemeinden vertreten waren, wieder aktiv werden.
Das dürfte aber noch eine Weile dauern. «Wir sind derzeit voll mit dem Erweitern des Verbunds von drei auf fünf Mitglieder beschäftigt und möchten zunächst Erfahrungen sammeln, wie das alles läuft, ehe wir über die Aufnahme weiterer Mitglieder verhandeln», sagt Weiss, ohne der Arbeitsgruppe vorgreifen zu wollen.