Gitarristenlegende zu Besuch

  05.06.2025 Kultur, Basel

Al Di Meola kommt ans «Offbeat»

Am 22. Juli des vergangenen Jahres wurde Al Di Meola 70 Jahre alt. Der US-Amerikaner gehört zu den Miterfindern des Jazz-Rock und zählt zu den einflussreichsten, schnellsten Gitarristen der Geschichte. Gemeinsam mit John McLaughlin und Paco de Lucia veröffentlichte Al Di Meola das millionenfach verkaufte Live-Akustik-Album «Friday Night In San Francisco».

Für den aus New Jersey stammenden Musiker ist die Gitarre mehr als nur ein Instrument: «Wenn mich etwas stresst oder wenn ich eine schlechte Nachricht bekomme, laufe ich sofort zu meiner Gitarre und spiele», so Di Meola. «Sie verleiht mir Kraft und Zuversicht. Sobald ich die Saiten anschlage, komme ich auf andere, positive Gedanken.» Damit hat der Meister-Musiker schon nahezu die Entstehungsgeschichte von seinem neuen Album «Twentyfour» erzählt.

Das stilübergreifende, eloquent mit den Ausdrucksmitteln des Jazz, der Klassik und des Flamenco jonglierende Werk entstand während der Pandemie. «Es war eine beängstigende Zeit», sagt er. «Das Komponieren erwies sich für mich als Therapie.» Rückblickend kann er der Pandemie auch etwas Positives abringen: «Da es keine Tourneen und damit keine Reisen gab, war ich noch nie in meinem Musikerleben so lange an einem Ort. Das ist meinen Kompositionen zugutegekommen. Sie besitzen eine grössere Tiefe.»

Zu den Glanzlichtern des Albums gehören das auf klassischen Motiven basierende «Tears Of Hope», das feurig-perkussive, von seiner kleinen Tochter Ava inspirierte «Ava’s Dance In The Moonlight» und das ganz in der Flamenco-Tradition angesiedelte «Esmeralda».

Gerade bei letzterem Song lässt die Jazz-Legende mit pfeilschnellen Solo-Läufen aufhorchen – hochkomplexe Licks, die ihn bereits als 19-Jährigen in Chick Coreas Band «Return To Forever» zum globalen Gitarrenhelden werden liessen.

Al Di Meola ist derzeit mit seiner neu formierten Electric-Band und seinem flamenco- und latinjazzorientierten Acoustic-Trio unterwegs. Seine Wohnorte sind derzeit München, New York und Capri.

Seine Wurzeln liegen viele Kilometer weiter südlich, in Italien. Seine Eltern stammten aus der Nähe von Neapel. Auf die Frage, was alles an ihm italienisch sei, sagt er: «Alles!

Ich liebe die italienische Mode, das Essen und die Art zu leben.» Seine alljährlichen Shows auf Capri gehören deshalb zu seinen Favoriten in seinem Kalender.

Mit Al Di Meola kommt ein Musiker nach Basel an den «Offbeat Concert Summer», der mit den meisten Grössen des Jazz und der Rock-Szene zusammengespielt hat.


«Guitar Gala» mit Al Di Meola und
Acoustic Trio, Montag, 23. Juni,
Türöffnung um 19.30 Uhr,
Konzertbeginn um 20.15 Uhr,
Stadtcasino, Basel, www.offbeat-concert.ch

 


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