Gewinn statt Verlust
26.06.2025 LangenbruckRechnung schliesst mit Plus von rund 71 000 Franken ab
Die Einwohner von Langenbruck haben die gute Rechnung 2024 der Gemeinde genehmigt. Zudem haben sie der Gründung des Zweckverbands «Versorgungsregion Waldenburgertal plus» sowie dem neuen Konzessionsvertrag mit der EBL ...
Rechnung schliesst mit Plus von rund 71 000 Franken ab
Die Einwohner von Langenbruck haben die gute Rechnung 2024 der Gemeinde genehmigt. Zudem haben sie der Gründung des Zweckverbands «Versorgungsregion Waldenburgertal plus» sowie dem neuen Konzessionsvertrag mit der EBL zugestimmt.
André Frauchiger
«Eine Fusion der Bürger- mit der Einwohnergemeinde ist gegenwärtig kein Thema», erklärte Gemeindepräsident Hector Herzig an der Bürgergemeindeversammlung in Langenbruck. Die Rechnung 2024 der Bürgergemeinde schliesst bei Aufwendungen von rund 75 000 Franken mit einem Ertragsüberschuss von rund 17 000 Franken ab. Im Budget war mit einem Defizit in dieser Höhe gerechnet worden. Die Jahresrechnung wurde von den Bürgerinnen und Bürgern einhellig gutgeheissen.
Ähnlich günstig verhielt sich im vergangenen Jahr die Finanzlage der Einwohnergemeinde Langenbruck: Die Rechnung 2024 schliesst bei Ausgaben von rund 5,04 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von rund 71 000 Franken ab. Im Budget war von einem Defizit von rund 39 000 Franken ausgegangen worden.
Gemeindepräsident Herzig wies mehrmals auf die Unwägbarkeiten bei den Kosten, insbesondere im Schulund Sozialbereich, hin, die sich im Voraus beim Budgetieren schwer einschätzen liessen. Zudem habe die Gemeinde in diesen Bereichen kaum Einflussmöglichkeiten, da sie weitgehend kantonal geregelt seien. Auch der alljährliche Finanzausgleich falle unterschiedlich aus und könne nicht mit Sicherheit budgetiert werden.
Erstmals überschritt Langenbruck im Jahr 2024 bei den Ausgaben und Einnahmen die 5-Millionen-Marke. Die Rechnung weist insbesondere dank höherer Einnahmen von rund 225 000 Franken schwarze Zahlen aus. Hector Herzig zeigte sich vor diesem Hintergrund «froh, eine gute Rechnung präsentieren zu können». Die Rechnung 2024 wurde von den rund 20 Anwesenden einstimmig gutgeheissen.
Einstimmig wurde von der Versammlung auch die Gründung des Zweckverbands «Versorgungsregion Waldenburgertal plus» durchgewunken. Ebenso die dabei notwendige Auflösung des bestehenden Vertrags der Versorgungsregion. Gemeinderätin Caroline Ryser gab bekannt, dass mit Langenbruck nun sämtliche 14 angeschlossenen Gemeinden der Verbandsgründung zugestimmt hätten und diese somit vollzogen werden könne. Zu den beteiligten Gemeinden gehören neben Langenbruck Arboldswil, Bennwil, Bretzwil, Hölstein, Lampenberg, Lauwil, Liedertswil, Niederdorf, Oberdorf, Ramlinsburg, Reigoldswil, Titterten und Waldenburg.
Die Gründung eines Zweckverbands ist aufgrund eines Urteils des Kantonsgerichts notwendig geworden, wonach die Gemeinden rechtlich nicht befugt sind, Behörden mit selbstständigen Entscheidungsbefugnissen durch Vertrag einzusetzen, im vorliegenden Fall Delegiertenversammlungen. Bei einem Zweckverband geht dies hingegen. Eine Delegiertenversammlung, wie ursprünglich vorgesehen, hätte nur eine beratende Funktion und bei einem Entscheid hätten sämtliche Gemeinderäte der 14 beteiligten Gemeinden zustimmen müssen, was überhaupt nicht praktikabel wäre.
Mehr Geld von der EBL
Die Langenbrucker Einwohnerschaft hat sich einstimmig für einen neuen Konzessionsvertrag Elektrizitätsnetz mit der Elektra Baselland (EBL) ausgesprochen. Gemeinderat Carlo Paganin erklärte, es gehe bei diesem Geschäft um eine Neuregelung der sogenannten Konzessionsabgabe. Mit der Konzessionsabgabe werden den Gemeinden von der EBL die Rechte für die Benützung der Allmend abgegolten, die ihr mit dem Vertrag eingeräumt werden. Die Festlegung der Konzessionsabgabe erfolgt neu direkt durch die Gemeinden und nicht mehr wie bis anhin durch die EBL.
Die Gemeinden erhalten laut Paganin deutlich höhere Konzessionsabgaben, die nun als allgemeine Einnahmen in die Gemeindekasse fliessen. Die EBL-Gemeinden haben bisher pro Einwohner den gleichen Betrag von rund 3 Franken erhalten, was im Vergleich mit den Zahlungen der Unternehmen Primeo im Unterbaselbiet und BKW im Laufental ein sehr niedriger Betrag ist. Für die Gemeinde Langenbruck erhöht sich mit der Neuregelung die Konzessionsabgabe (Ertrag) von bisher rund 3250 auf rund 19 000 Franken.
Energieplanung für das Dorf
Der Gemeinderat wird in Zusammenarbeit mit einer «Arbeitsgruppe Dorf» nach der Sommerpause zu einer Informationsveranstaltung bezüglich Energieplanung für das Dorf einladen. Dabei soll auch eine Machbarkeitsstudie vorgestellt werden. In diesem Rahmen soll geprüft werden, in welchen Quartieren welche Energieträger sinnvoll und zu fördern sind. Gemeinderat Hans Weber sagte, dies geschehe auch in Zusammenarbeit mit den zuständigen Bundesbehörden in Bern.
Die letztjährige Solarinitiative der Gemeinde bei Privaten war nicht ganz so erfolgreich wie erhofft: Nur vier Private realisierten eine Solaranlage. Hans Weber: «In irgendeiner Form werden wir diese Solarinitiative aber wiederholen.» Entsprechende Gespräche würden bereits geführt.