Euphorische Bilanz zum ESC
20.05.2025 BaselSRG, Gastgeberstadt und Polizei sind hoch zufrieden
sda. Mehr als eine halbe Million Menschen haben vergangene Woche die Angebote rund um den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel genutzt. Die SRG, die Gastgeberstadt sowie die Polizei zogen gestern Vormittag eine ...
SRG, Gastgeberstadt und Polizei sind hoch zufrieden
sda. Mehr als eine halbe Million Menschen haben vergangene Woche die Angebote rund um den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel genutzt. Die SRG, die Gastgeberstadt sowie die Polizei zogen gestern Vormittag eine positive Bilanz zur ESC-Woche. «Es sind diejenigen Zahlen, die wir erträumt haben, unsere Erwartungen wurden erfüllt», sagte der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer (LDP) vor den Medien. «My wildest dreams sind true gekommen», zitierte Cramer den österreichischen ESC-Sieger «JJ».
Rund 170 Millionen Menschen verfolgten den Musikwettbewerb am Bildschirm. Insgesamt mehr als 100 000 Personen besuchten die Shows in der St. Jakobshalle und in der «Arena plus». Mindestens so viele wohnten der Eröffnungszeremonie mit der Parade durch die Basler Innenstadt bei. Weitere 343 000 Personen besuchten die Begleitprogramm-Anlässe. Pro Tag besuchten etwa 23 000 Menschen das «Eurovision Village» in der Messehalle 1. Die Bühne des «Eurovision Square» am Barfüsserplatz zog bis zu 25 000 Gäste an.
«Wir haben gespürt, dass die Stadt Basel von Anfang an wirklich dabei war», sagte SRG-Generaldirektorin Susanne Wille und bedankte sich bei allen Beteiligten. Die Stimmung sei friedlich gewesen und der «Funke des ESC» auf die Gesellschaft übergesprungen.
Auch die Einsatzorganisation der beiden Basel zieht eine positive Bilanz. Bis auf einzelne Störaktionen durch Demonstrantinnen und Demonstranten sei die Grossveranstaltung ohne gewalttätige Zwischenfälle über die Bühne gegangen, wie die Basler Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) festhielt.
Insgesamt haben in der ESC-Woche zehn Demonstrationen stattgefunden, drei davon waren bewilligt. Gefordert waren die Polizistinnen und Polizisten während der Eröffnungsparade, als sie beim Messeplatz 150 Personen stoppte, die sich der israelischen Delegation in den Weg stellen wollten. Zudem hinderten sie am Finale am Samstagabend rund 400 Demonstrierende, zum «Eurovision Village» beim Messegelände zu gelangen.
Harmlose Drohungen
Das Angebot der Awareness-Teams mit einer niederschwelligen Opferhilfe sei genutzt worden, es habe aber bis dato keine Anzeigen wegen Sexualdelikten im Zusammenhang mit den ESC-Anlässen gegeben, sagte Eymann. Es gab elf Verstösse gegen das Drohnenflugverbot und entsprechende Verwarnungen. Es habe sich dabei um Personen gehandelt, denen das Verbot nicht bekannt war und die «keine bösen Absichten» hegten, so die Sicherheitsdirektorin.
Zudem gab es während des ESC drei Drohungen gegen die Veranstaltung per Mail. Die sofort eingeleiteten Abklärungen hätten jeweils keine ernstzunehmende Bedrohung ergeben, heisst es in der Bilanz der bikantonalen Einsatzorganisation. Auch die erwarteten Cyberangriffe hätten zu keinen Schäden an der IT-Infrastruktur der Behörden und Veranstalter geführt. Gemessen am hohen Besucherandrang hätten Polizei und Rettungskräfte vergleichsweise wenig zu tun gehabt, so Eymann. Vereinzelt musste die Polizei Schlägereien zwischen alkoholisierten Festgängern schlichten, gröbere Angriffe blieben jedoch aus, wie es an der Medienkonferenz weiter hiess.
Hotels fast komplett voll
Der Eurovision Song Contest bescherte der Basler Hotellerie rund 50 000 Logiernächte, darunter etwa 3000 Gäste in privaten Unterkünften, wie die Basler Tourismusdirektorin Letizia Elia gestern bilanzierte. Zu Wochenbeginn lag die Auslastung der Hotels bei 85 Prozent, in der zweiten Wochenhälfte gar bei 95 Prozent. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum üblichen Mai-Durchschnitt von 60 Prozent, wie Elia weiter ausführte.
Auch die beiden ESC-Produzenten Reto Peritz und Moritz Stalder zogen eine positive Bilanz zum Grossanlass. So wurde das erste Halbfinale von 552 000 Personen auf den SRG-Sendern mitverfolgt, das zweite Halbfinale von 594 000 Menschen. Die Quoten zum Finale lagen gestern Montag noch nicht vor.