«Drei, zwei, eins, los!»
27.06.2025 SissachKinder der Privatschule Nova zeigen ihr Können
Die 30 Schülerinnen und Schüler der Sissacher Privatschule Nova haben mit der Unterstützung der Lehrkräfte ein Theaterstück auf die Beine gestellt. «Zusammen geht es besser» lautet das Fazit. Die ...
Kinder der Privatschule Nova zeigen ihr Können
Die 30 Schülerinnen und Schüler der Sissacher Privatschule Nova haben mit der Unterstützung der Lehrkräfte ein Theaterstück auf die Beine gestellt. «Zusammen geht es besser» lautet das Fazit. Die Privatschule verzeichnet eine grosse Nachfrage.
Brigitte Keller
«Liebe Tüftlerkinder aus der Schule Nova, herzlichen Glückwunsch, eure Reisemaschine ‹Nova Magic 3000› hat uns verblüfft.» Diese Worte stehen am Anfang eines Briefes der ETH Zürich, den die Kinder gerade erhalten haben und laut vorlesen. «Ihr habt beim Wettbewerb ‹Nachhaltig Reisen› den 1. Preis gewonnen und vor euch steht nun die frisch angefertigte und zum Testen bereite Reisemaschine.» Für die besagten Tüftlerinnen und Tüftler beginnt so eine spannende Reise, zu der sie sofort aufbrechen – und für die Besucherinnen und Besucher im Saal der Schule Nova in Sissach eine beeindruckende Theateraufführung.
Die Kinder sollen die Reisemaschine auf Herz und Nieren testen und zu diesem Zweck zu einer einwöchigen Reise um die Welt starten. «Drei, zwei, eins, los!» Als erstes Reiseziel wird Paris angepeilt. «Ich wusste gar nicht, dass die Stadt so grün ist», staunen die Reisenden bei der Ankunft.
Schnell stellt sich heraus, nicht zuletzt durch eine wehende Schweizer Flagge, dass sie statt in Paris auf der Sissacher Fluh gelandet sind. Dort treffen sie auf einen Jogger, der ihnen den entscheidenden Hinweis geben kann, woran das Verfehlen des Ziels gelegen haben könnte. Zum Dank darf er anschliessend mitfliegen in die französische Hauptstadt.
In Paris angekommen, stellt sich ein weiteres Problem, das wiederum dank einer einheimischen Person, hier klar erkennbar an einem Baguette unter dem Arm, gelöst werden kann. Auch sie schliesst sich auf Einladung der Reisegesellschaft an. Auf diese Art und Weise geht es weiter zu Stopps in den USA, London, Irland, der Antarktis und Afrika. Zur Überleitung werden jeweils passende Musikstücke angespielt.
Kapazitätsgrenze erreicht
Überall treffen die Reisemaschinentester auf Menschen, die mit Ideen und tatkräftiger Unterstützung mithelfen, Probleme zu lösen, und die gemeinsame Weiterreise somit ermöglichen. Bevor sie alle sicher wieder in Sissach landen und dort von einem Reporter der «Volksstimme» interviewt werden, kommt es gar noch, weil zu viel Schub vorhanden, zu einem Ausflug in den Weltraum. Die dort auftauchenden ausserirdischen Einheimischen versuchen zwar zu kommunizieren, geben aber schnell gelangweilt auf.
Vor ein paar Monaten wurde an der gemeinsamen Schulversammlung von Schülern und Lehrkräften – eine der Besonderheiten der Schule Nova, die sich am Modell der Sudbury-Schulen orientiert – beschlossen, eine Theaterproduktion auf die Beine zu stellen. Alle, die wollten, konnten Ideen liefern, wovon das Stück handeln sollte und welche Rollen und Aufgaben es dazu braucht.
«Ich habe damals alles mitgeschrieben», erzählt Schulleiterin Marianne Plattner nach Abklingen des tosenden Schlussapplauses im Anschluss an die Aufführung, «und dann möglichst viele der genannten Ideen und Wünsche in das selbstverfasste Theaterstück verpackt.» Alles, was ihnen an ihrer Schule wichtig ist, so Plattner, sei bei der Erarbeitung und dem Einstudieren des Stücks zum Tragen gekommen.
«Nur» Platz für Primarschüler
30 Kinder besuchen aktuell die Privatschule Nova an der Sissacher Hauptstrasse 134. Damit sei die Kapazitätsgrenze erreicht, so Marianne Plattner. «Die Infrastruktur gibt Grenzen vor, aber auch für den Erhalt des Gemeinschaftlichen darf die Schule nicht zu gross sein.» Im kommenden Schuljahr könnten sie «nur» neue Kinder im Primarschulalter aufnehmen und keine Sekundarschüler. Eine Herausforderung sei der Aussenraum gewesen. Zusätzlich zur vorhandenen Dachterrasse hätten sie nun aber ein Stück Land mieten können. Dort können ab nun Gartentage stattfinden.
«Wunderbar bewährt hat sich die Altersdurchmischung. Sie ist das Beste an unserem Konzept», betont Marianne Plattner. Die Vorteile der Altersdurchmischung kommen auch bei der Theaterproduktion zum Ausdruck. Es sei toll zu sehen gewesen, wie die älteren Schüler die jüngeren gecoacht und ihnen beim Auswendiglernen geholfen hätten. «Es war schön zu sehen, dass die Älteren den Jüngeren auf deren Wunsch auch Hauptrollen zugetraut und überlassen haben.»