Neue Veranstaltungsreihe und aktuelles Thema locken viele Besucher an
Das Thema Künstliche Intelligenz hat den Schwerpunkt des neu gegründeten Lausner Forums gebildet. Mit dem Ziel, diese Technologie als Bestandteil der Digitalisierung besser verständlich zu machen, ...
Neue Veranstaltungsreihe und aktuelles Thema locken viele Besucher an
Das Thema Künstliche Intelligenz hat den Schwerpunkt des neu gegründeten Lausner Forums gebildet. Mit dem Ziel, diese Technologie als Bestandteil der Digitalisierung besser verständlich zu machen, referierte Dr. Josh Walter über die vielfältigen Vorteile und Risiken der KI, ihre Errungenschaften und Anwendungsgebiete.
Sander van Riemsdijk
Künstliche Intelligenz (KI) ist zwar in aller Munde. KI und ihr Funktionieren zu verstehen, bedeutet jedoch aufgrund ihrer Komplexität nicht nur für Laien eine stete Herausforderung. Das dreiköpfige Team des neu gegründeten Lausner Forums mit Christian Tschudin (Leitung), Martina Meister und Emanuel Scheidegger hat sich auf Initiative der Reformierten Kirchgemeinde Lausen und des Gewerbevereins Lausen mit ihrer ersten Veranstaltung zum Ziel gesetzt, diese fortschreitende Technologie in der Gesellschaft für alle verständlich zu behandeln. Eingeladen hatten die Initianten mit Dr. Josh Walter, Professor an der Zürcher Fachhochschule, die seit Jahren Forschungsarbeit zu den Themen Digitalisierung und Wirtschaft leistet.
Die Veranstaltung war als niederschwellige Annäherung an das komplexe Thema angekündigt. Emanuel Scheidegger konnte rund 140 Personen im Gemeindesaal begrüssen. Seiner Feststellung, «KI ist revolutionär, faszinierend und beängstigend zugleich», folgte eine interaktive Einführung zum Thema durch Fachhochschul-Professor Walter. «KI wird unsere Welt verändern», sagte dieser. «Die Möglichkeiten, die sie bietet, sind beeindruckend und zugleich eine Herausforderung für die Menschheit.»
Herausfordernd und anspruchsvoll für das Publikum war zweifellos auch der nahezu zweistündige Vortrag des Wissenschaftlers. Walter nahm sofort Kontakt zu seinen Zuhörerinnen und Zuhörern auf und versuchte, ganz im Sinne des Forums, das komplexe Thema mit den englischen Fachbegriffen und vielen Abkürzungen didaktisch verständlich zu vermitteln, was nicht immer gelang. Die Aufmerksamkeitsspanne so mancher Besucher wurde schon zu Beginn auf eine harte Probe gestellt. Der ausgewiesene Fachmann Walter war sich dessen sehr bewusst. Er betonte, dass «wir die Begriffe schon einmal gehört haben» und «Verständnis für die wichtigsten Begriffe entwickeln».
Grundprinzipien von KI
Einigkeit herrschte darüber, dass es ein Verständnis der Grundprinzipien von Künstlicher Intelligenz und den Einblick in die Funktionsweise von Algorithmen und maschinellem Lernen nun einmal braucht, um von der Technologie nicht überrollt zu werden. «Denn diese Gefahr ist real», wie Walter mit Nachdruck ausführte. Dabei zeigte er verschiedene Möglichkeiten in der Gesellschaft, zu Hause am Computer oder in der Arbeitswelt auf, wie man sich für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz wappnen kann. «Die Technologie ist schon tief in unserem Alltag verwurzelt, oft ohne dass wir es merken», sagte Walter und er zeigte dies anhand von Beispielen – unter anderem von Google oder dem Online-Portal für Ferienwohnungen Airbnb.
In der Fragerunde am Schluss meldeten sich viele Interessierte zu Wort, wobei die Ethik in der Anwendung von KI einen bedeutenden Platz einnahm. Ebenso wurde die Frage gestellt, ob es klare Grenzen in der Anwendung von KI gebe, die der Mensch nicht überschreiten sollte. Und wie das Erkennen von Falschinformationen gelingen soll. Oder ob das Hacken von Daten die Weltordnung vernichten könnte.
Tief verwurzelt
Zur Abrundung seines Referats wies Walter in einer warnenden Botschaft darauf hin, dass es zwar anspruchsvoll, jedoch wichtig sei, die Anwendungen von KI zu kennen, um zu verstehen, welche Möglichkeiten und Grenzen, und vor allem welche ethischen Herausforderungen die Technologie mit sich bringt. «Wenn Sie Künstliche Intelligenz benutzen, sind Sie dafür verantwortlich.»
Moderator Emanuel Scheidegger blickte zufrieden auf die erste Veranstaltung des Lausner Forums zurück, auch wenn das Podiumsgespräch mit Walter aus zeitlichen Gründen ausfiel: «Der grosse Publikumsaufmarsch hat uns positiv überrascht und ich glaube, dass es gelungen ist, das komplexe Thema KI niederschwellig zu präsentieren.» Das Ziel des Lausner Forums, primär den Menschen von Lausen und Umgebung mit seinen Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen einen Mehrwert zu bieten, wurde mit der ersten Veranstaltung erreicht. Oder wie es Christian Tschudin formulierte: «Den Leuten wurde mit dieser Veranstaltung die Gelegenheit geboten, sich über Künstliche Intelligenz zu informieren und es ist überall gut angekommen.»