Wo soll i aafoo? Do kömme drei Gschichte, wo weder zämme ghöre no zämme passe. Und trotzdäm hän sich die drei Sträng in mir innen untrennbar mitenand verknüpplet. Dangg der Credit Suisse.

Also, do kunnt der erscht Strang: 1956 baut der Schwyzerisch Banggverein SBV z Züri am Paradeplatz e neue Gschäftssitz, diräggt näbe der Credit Suisse. Das weiss i, wil ich doozmol als säggsjöhrige Knirps no z Züri gwohnt ha, bevor mer ei Johr spöter noch Basel züglet sin. Am e schöne Sunntigmorgen isch my Papi also mit mir an Paradeplatz gloffe, zum mir die riisigi SBV-Bauschtell z zeige. Dört bin i denn grad dreifach überrascht worde.

Überraschig eins: En ändlos lange Brätterzuun verhinderet der Bligg uf d Bauschtell. Überraschig zwei: Uff Augehöchi vom Papi hets Löcher in der Holzwand. Zum Duureluege. Der Papi lüpft mi uffen und ich stuun dur das gleine Loch im Zuun in das riisige Bauloch dehinter. Derno stellt mi der Papi wiider uff e Booden und luegt sälber durs Loch. Ich glaub sogar, är het sy Rolleiflex derby gha, zem die Bauschtell z fötele.

Jetz zem zweite Strang: Für mi als Schwamedinger Vorschuelkind gseht d Wält in de früehne 50er-Johr no schynbar eifach us. D Männer hän d Hosen aa. D Fraue trage Rögg. D Männer hän kurzi Hoor und rasiere sich. D Fraue löhn d Hoor lo waggsen und stegge si bim Coiffeur unter d Hube. D Männer göhn go schaffe. D Fraue göhn go ykaufe. Männer rauche. Fraue nit. Scho gar nit uff der Strooss.

Do het mi also an däm Sunntig my Papi wiider uff s Trottoir gschtellt und het sälber nomol dur d Brätterwand gluegt. Und do han i sii gseh. Mit eigenen Auge. D Überraschig Nummere drei. Zem erschte Mol in mym junge Läbe. Ass so öppis überhaupt möglig isch! E Frau in Hose! Mit kurze, schwarze Hoor. Mit ere Zigarette zwüsche de gschminggte Lippe. Und das uff offener Strooss! Mit lange Bei kunnt si uff mi zue. Si lächlet, schwäbt an mir verby und i ha s Muul nümmi zue bikoo. I ha däm wyblige Wunderwäse noochegstarrt, wie me das nummen als säggsjöhrige Binggis dörf. Vo eim Augebligg uff der ander het die Frau am Paradeplatz my Frauebild vo Grund uff erschütteret und völlig neu zeichnet.

Zem Schluss no der dritt Strang: S Schwyzer Färnseh het erscht kürzlig eimol meh e Bricht brocht über s Credit-Suisse-Debaggel. Sit Johre scho hän mir miesse derbyysyy und zueluege, wie ei CS-Massnahm noch der anderen in d Hose gangen isch. Und sit jehär bringt s Färnseh bi jedem neue CS-Bricht e jedes Mol die genau glychi, alti Luftuffnahm vo schreeg obe: D CS-Bangg am Paradeplatz und dernäbe der SBV-Hauptsitz, hüt UBS. Drum erinneret mi das Luftbild sit Johre bi jedem wytere CS-Byytrag an dä Brätterzuun – und an die Frau in de Hose. So het d CS-Misswirtschaft erfolgrych derfür gsorgt, ass ich die erschti emanzipierti Frau vo mym Läbe nie vergässe ha. Danggschön, Credit Suisse!

Aernschd Born wohnt in Reinach. Er ist Songpoet, Autor und Kulturschaffender.