Sandra Strüby-Schaub, Landrätin SP, Buckten

Am vergangenen Wochenende fand in Lausanne das 77. Eidgenössische Turnfest (ETF) statt. Als aktive Turnerin habe ich mich deshalb mit Sack und Pack nach Lausanne aufgemacht, um dort das Wochenende zu verbringen. Es war wunderbar! Ich bin immer noch ganz überwältigt. So viele Emotionen: Die wunderbare Gegend am Lac Léman und die turnerischen Leistungen vieler Beteiligter haben mich einmal mehr begeistert. Vor oder nach dem Einsatz konnte man – wenn man denn Zeit hatte zwischen den Disziplinen – einfach rasch in den See abtauchen und sich abkühlen. Herrlich! Das Panorama mit den Gipfeln im Hintergrund, einfach grandios.

Wir haben alles gegeben und sind sowohl mit dem Korbball wie auch mit anderen Bällen in der grossen Hitze um die Wette gesprungen, haben uns zugeworfen und in Ringe gezielt. Auch Kugelstossen und Weitwurf standen auf unserem Programm am Samstag. Weniger grandios und daher Emotionen quasi in die andere Richtung waren leider unsere Resultate. Aber damit will ich Ihnen jetzt nicht die Ohren (respektive die Augen) volljammern. An der fehlenden Vorbereitung hat es auf jeden Fall nicht gelegen. Herzlichen Dank unseren Leiterinnen und Leitern für die unzähligen Ar- beitsstunden, die für die Planung der Turnstunden, die Einteilung der Turnenden, die Anmeldung, die Organisation der Reise nach Lausanne und so weiter geleistet wurden. In jedem Verein wird unglaublich viel freiwillige Arbeit geleistet, um für den wichtigsten Moment im Jahr bereit zu sein. Dafür gebührt den Verantwortlichen grosser Respekt.

Mein persönliches Highlight ist nach all den anstrengenden, aber natürlich auch gemütlichen, lustigen und einfach schönen Momenten immer das Nachhausekommen. In Buckten geht das so: Die S9 fährt ein, während der Musikverein bereits spielt. Wenn sich die Türen des Läufelfingerlis öffnen, ertönen die Klänge einer uns vertrauten Melodie – des Buckter Marschs. Da schlägt mein Herz sowieso höher. Und heuer hatte ich sogar die Ehre, die Fahne meines Vereins tragen zu dürfen. Und mein Sohn diejenige des Turnvereins – also ich meine, wer würde da vor lauter Stolz und Freude nicht fast platzen? Jedes Mal, wenn wir so empfangen werden, habe ich wie andere auch Hühnerhaut und Tränen in den Augen. Der warme Empfang durch die zu Hause Gebliebenen ist einfach wunderschön. Vielleicht auch, weil dieser Empfang «nur» nach kantonalen oder eidgenössischen Anlässen stattfindet, also nicht sehr oft.

Sie sehen, ich war für drei Tage in einer komplett anderen Welt, bin wirklich abgetaucht. Das Wochenende war für mich gefüllt mit vielen Momenten der Zufriedenheit und der Dankbarkeit. So habe ich trotz des manchmal anstrengenden Turnens viel Energie getankt. Diese positive Energie hat meine Batterien wieder für eine Weile aufgeladen.

In unserer sehr turbulenten Zeit sind solche kleinen Auszeiten sehr wertvoll. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der hoffentlich etwas ruhigeren Sommerferienzeit Ihre Auszeiten finden und wieder Energie tanken können.

In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.