Abschied vom «Elternhaus»
05.12.2025 Sport, TurnenNKL-Cheftrainer Daniel Groves wechselt nach Solothurn
Im NKL Liestal hat Daniel Groves einst seine ersten Schritte als Trainer gemacht. 14 Jahre war er im Kunstturnzentrum tätig – zuletzt als Cheftrainer und Förderer des Maisprachers Nationalkaderathleten Jan Imhof. Nun ...
NKL-Cheftrainer Daniel Groves wechselt nach Solothurn
Im NKL Liestal hat Daniel Groves einst seine ersten Schritte als Trainer gemacht. 14 Jahre war er im Kunstturnzentrum tätig – zuletzt als Cheftrainer und Förderer des Maisprachers Nationalkaderathleten Jan Imhof. Nun wechselt der Roggliswiler nach Solothurn.
Thomas Ditzler
Es fühle sich an, als würde er sein Elternhaus verlassen, sagt Daniel Groves, angesprochen auf seinen bevorstehenden Abschied vom Nordwestschweizerischen Kunstturnund Trampolinzentrum Liestal (NKL). 14 Jahre lang war der ehemalige Kunstturner, der von 2005 bis 2011 dem Nationalkader angehörte, als Trainer – und seit 2019 als Cheftrainer Männer – im NKL tätig.
Nach seinem Rücktritt vom Spitzensport Ende 2011 bekam der heute 41-Jährige im NKL direkt die Chance, im Trainerbusiness Fuss zu fassen. «Ich brachte zwar eine grosse fachliche Kompetenz als ehemaliger Kunstturner mit. Die Arbeit mit Kindern war für mich aber absolutes Neuland», blickt der Roggliswiler auf seine Anfänge zurück. Im NKL erhielt Groves die Möglichkeit, sich als Trainer stetig weiterzuentwickeln: «Dafür bin ich sehr dankbar.» Umso mehr seien die Jahre in Liestal für ihn lehrreich und prägend gewesen.
Erlebnisse, die berühren
Die jungen Kunstturner auf dem Weg ins Erwachsenenleben zu begleiten, sei für ihn prägend gewesen, sagt Daniel Groves. In seiner Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern durfte er unzählige Momente erleben – von sportlichen Erfolgen bis zu Schicksalsschlägen: «Solche Erlebnisse berühren und prägen dich», sagt Groves. Sieben Jahre nach seinem Start ins Trainermetier erhielt Daniel Groves 2019 die Möglichkeit, in die Fussstapfen des damaligen NKL-Cheftrainers Rolf Müller zu treten, der das NKL damals Richtung Regionales Leistungszentrum (RLZ) Solothurn verliess. In dieser neuen Rolle konnte Groves weiter wachsen und zusätzliche Erfahrungen sammeln. All diese Kenntnisse nehme er nun mit, um an seiner neuen Wirkungsstätte, dem RLZ Solothurn, seine Aufgaben als neuer Stützpunktleiter und Trainer ebenso erfolgreich zu meistern.
In den 14 Jahren in Liestal habe sich das Kunstturnen enorm weiterentwickelt, sagt Groves. Sowohl im operativen Bereich als auch direkt in der Trainingshalle habe eine weitere Professionalisierung stattgefunden: «Das NKL verfügt über viele ambitionierte Kunstturner im Amateurbereich.» Diese seien auch wichtige Vorbilder für jüngere Generationen.
Zu diesen Vorbildern gehört auch Jan Imhof. Der Maispracher wurde vor zwei Jahren ins Nationalkader des Schweizerischen Turnverbands berufen und ist damit der erste Baselbieter seit Roman Gisi, der das NKL auf der grossen nationalen und internationalen Kunstturnbühne vertritt. «Dass mit Jan wieder ein NKL-Athlet diesen Schritt geschafft hat, ist eine grosse Anerkennung für seine Leistungen und natürlich auch für unsere tägliche Arbeit im NKL», freut sich der abtretende Cheftrainer. Zugleich betont Daniel Groves aber auch, dass im Kunstturnzentrum in Liestal viele weitere Athleten im Einsatz sind, die zwar nicht den Kaderstatus wie Imhof hätten, aber das NKL ebenso mitprägen: «Jeder Einzelne trägt seinen Teil zum gesamten Erfolg des Stützpunkts bei.»
4. Rang zum Abschluss
Wie erfolgreich im Nordwestschweizerischen Kunstturn- und Trampolinzentrum Liestal gearbeitet wird, zeigt sich an den insgesamt 20 Medaillen, welche die Kunstturner im zu Ende gehenden Jahr bei regionalen und nationalen Wettkämpfen gewinnen konnten. Im Nachwuchsbereich sieht Groves das grösste Potenzial. Damit Erfolge weiterhin realisiert werden können, brauche man aber längerfristig mehr Turner in der Halle: «Eine breitere Basis würde dem NKL helfen, die Zukunft des Kunstturnens in der Region weiter zu festigen und konkurrenzfähig zu bleiben», betont Daniel Groves. Nur so seien Erfolge wie jüngst an der Schweizermeisterschaft der Mannschaften in Winterthur möglich.
Ende November belegte das NKL-Team beim letzten Wettkampf unter der Leitung von Daniel Groves in der Nationalliga A den 4. Schlussrang. «Ein starkes Resultat», wie es Groves, in Anbetracht von mehreren verletzten Athleten, bezeichnet. Viel mehr als die Rangierung habe ihn jedoch gefreut, dass er diesen letzten Wettkampf mit den Turnern bestreiten konnte, mit denen er über viele Jahre zusammengearbeitet hat. Noch ein letztes Mal konnte er so mit seinen Schützlingen mitfiebern, ehe der zweifache Familienvater Groves, von seiner zweiten Familie, wie er das NKL selber nennt, Richtung neuer Wirkungsstätte Solothurn ziehen gelassen werden muss.
Auf Daniel Groves folgt Uwe Pfisterer
td. Die Nachfolge von Daniel Groves, der das NKL Ende des Jahres verlassen wird, steht bereits fest. Der Deutsche Uwe Pfisterer hat das Amt als Cheftrainer Männer im NKL bereits per 1. Dezember übernommen. Der 38-Jährige war zuletzt beim Hessischen Turnverband tätig.



