Teil 7: Letzter Liegeplatz und Einmotten des Boots vor der Heimreise
Je näher wir Sydney kommen, desto dichter ist die Küste besiedelt und desto geschäftiger wird es. So ist es auch in Newcastle, New South Wales, wo das Leben rund um die Uhr pulsiert. Trotz der streikenden ...
Teil 7: Letzter Liegeplatz und Einmotten des Boots vor der Heimreise
Je näher wir Sydney kommen, desto dichter ist die Küste besiedelt und desto geschäftiger wird es. So ist es auch in Newcastle, New South Wales, wo das Leben rund um die Uhr pulsiert. Trotz der streikenden Kupplung eines Motors legen wir am reservierten Steg an. Die kleine Marina mit sechs Liegeplätzen liegt im Zentrum der Stadt. Vor uns erstreckt sich die Promenade von Honeysuckle mit ihren Restaurants und Hotels. Auf der anderen Seite des Hunter River befindet sich der heute grösste Kohle-Exporthafen der Welt.
Aufgrund der Getriebeprobleme lassen wir auf unserer Weiterfahrt die Schlaufe via Sydney aus und steuern direkt die Elvina Bay an. Sie liegt tief im Gebiet Pittwater, ist vom Ku-ring-gai-Chase-Nationalpark umgeben und nur über den Wasserweg zu erreichen. Hier, wie auch in den anderen Buchten, liegen hunderte Motor- und Segelyachten und an extra Stegen dutzende kleine Boote. Die hiesigen Bewohner sind komplett auf Wasserfahrzeuge angewiesen. Entsprechend richtet sich der Alltag der sehr hilfsbereiten Menschen nach dem Wetter und dem Fahrplan der Fährverbindungen zum Festland.
Die «Que Mas» liegt an der Mooring-Boje Nr. 14 und bleibt während der sechs Monate Landurlaub von Tom hier. Deshalb reinigen wir den Innenraum und bauen alles, was durch die UV-Strahlen der Sonne beschädigt werden könnte, ab und bringen es unter Deck. Dazu gehören die Segel, Leinen, Sitzkissen und so weiter. Mit der «Kuchenbude», einer Art Zelt, werden die Instrumente und das Cockpit geschützt.
Die letzten Tage verbringen wir in Sydney und besichtigen zudem den Ku-ring-gai-Chase-Nationalpark. Beeindruckend ist die Elvina Aboriginal Engraving Site, eine grosse Felsplattform mit Felsritzungen, die um 1000 Jahre alt sind. Sie sind von ritueller und kultureller Bedeutung für die Aborigines. Zu sehen sind etwa 50 Bilder, darunter Fische, Wale, Schildkröten und menschenähnliche Figuren, erstaunlich gut erhalten. Sehenswert ist natürlich auch Sydney.
Die Kombination aus Abgeschiedenheit auf hoher See, atemberaubenden Küstenlandschaften, Natur pur und pulsierenden Städten machte dieses Segelabenteuer sehr reichhaltig und ermöglichte es, die Besonderheit und Vielfalt Australiens zu erfassen. In 47 Tagen haben wir insgesamt 1250 Seemeilen beziehungsweise 2315 Kilometer zurückgelegt. Wir haben das Korallenmeer und die Tasmanische See befahren und wunderbare Orte der Welt erkundet.
Jo Krebs
Jo Krebs segelt seit Jahrzehnten. Der einstige Versicherungsexperte leitete unter anderem bei der PostFinance AG strategische Projekte, ehe der Gelterkinder 24 Jahre lang Kommunikationschef bei Primeo Energie war. Der 65-Jährige hat in dieser Reihe jede Woche von der Überfahrt von Neukaledonien nach Sydney berichtet, bei der er einen Weltumsegler auf dessen Katamaran unterstützt hat. Dies ist der letzte Beitrag der Serie.