Eine stetige Erholung
28.07.2023 AutoFahrzeugmarkt | Mehr Zulassungen als im Vorjahr
Der Fahrzeugmarkt in der Schweiz erholt sich zunehmend von den Krisenjahren der Corona-Pandemie. Sowohl die Anzahl Zulassungen an Personenwagen als auch jene der Nutzfahrzeuge ist im ersten Halbjahr 2023 ...
Fahrzeugmarkt | Mehr Zulassungen als im Vorjahr
Der Fahrzeugmarkt in der Schweiz erholt sich zunehmend von den Krisenjahren der Corona-Pandemie. Sowohl die Anzahl Zulassungen an Personenwagen als auch jene der Nutzfahrzeuge ist im ersten Halbjahr 2023 gestiegen.
sda. Auch im Juni hat sich der Markt für neue Personenwagen in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein weiter erholt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 18,5 Prozent mehr Neuimmatrikulationen registriert. Das sind laut einer Mitteilung des Importverbands Auto Schweiz knapp 4000 Personenwagen mehr als im Juni vergangenen Jahres. Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich damit mit insgesamt 123 752 Neuwagen auf den Strassen ein Zuwachs von 12,9 Prozent gegenüber dem ersten Semester 2022.
Das Niveau von vor der Corona-Pandemie hat der Markt indes noch nicht wieder erreicht. Denn im ersten Halbjahr 2019 wurden den Angaben nach gut ein Fünftel mehr Autos neu zugelassen.
Daher falle die Bilanz zu den ersten sechs Monaten des Jahres «gemischt» aus, lässt sich Mediensprecher Christoph Wolnik in der Mitteilung zitieren. Zwar seien die letztjährigen Lieferschwierigkeiten weitgehend überwunden, doch von einem «courant normal» sei man «noch weit entfernt».
Sorge mache dem Verband auch die wirtschaftliche Entwicklung. Denn auch in der Schweiz und in Liechtenstein würden viele Kunden laut den Verbandsmitgliedern mit einem Fahrzeugkauf momentan zuwarten.
Noch keine Normalisierung
Im ersten Semester 2023 wurden in der Schweiz ausserdem mehr Sachenund Personentransportfahrzeuge neu immatrikuliert als im ersten Halbjahr 2022. Zurückzuführen ist das laut dem Importverband Auto Schweiz auch auf eine deutlich entspanntere Liefersituation.
Konkret wurden 20 951 Vehikel in den ersten sechs Monaten neu auf die Strasse gebracht. Das entspricht den Zahlen von Auto Schweiz zufolge einem Plus von 2535 Registrierungen oder 13,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dazu beigetragen habe wie bei den neuen Autos auch eine besser Lieferfähigkeit der Hersteller.
Dennoch könne vor allem bei leichten und schweren Sachentransportfahrzeugen noch nicht von einer «Normalisierung» gesprochen werden: «In beiden Kategorien der Sachentransportfahrzeuge liegen wir noch ein gutes Stück unter dem Vorkrisenniveau von 2019», sagt Christoph Wolnik. Mit ähnlichen Zahlen von vor der Pandemie rechnet der Verband erst in ein bis zwei Jahren.
Alternative Antriebe wie voll- oder teilelektrische Motoren seien derweil bei den Nutzfahrzeugen häufig noch kaum ein Thema, wie Wolnik sagte. Einzig in der Kategorie der leichten Sachtransportfahrzeuge habe Auto Schweiz bisher einen Anteil an neu zugelassenen und mit Strom angetriebenen Vehikeln von über 10 Prozent registriert.
Gemischte Aussichten
Die Aussichten für Garagenzulieferer sind derweil gemischt. Für das dritte Quartal 2023 lastet laut einer Umfrage unter Branchenvertretern der hohe Teuerungsdruck weiterhin auf der Nachfrage. Die rückläufigen Energiepreise und steigende Warenexporte lassen derweil hoffen.
Befragt nach den einzelnen Geschäftsperspektiven beurteilten wie im Vorquartal knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten die Beschäftigungslage als gut und der Rest als befriedigend. Die Ertragslage wird derweil defensiver beurteilt. Nach 57 Prozent im Vorquartal bezeichneten nur noch 52 Prozent den Ertrag als gut. Derweil rechnen 45 Prozent mit weiter steigenden Materialkosten.