Anlage hinter dem «Jundt-Huus» erweitert

In den Sommermonaten ist die Boccia-Bahn hinter dem «Jundt-Huus» häufig ausgelastet. Inzwischen wurde aber daneben zusätzlich eine Boule-Bahn erstellt, die dieser Tage in Betrieb genommen werden kann. Eine alte Idee ist damit verwirklicht.

Jürg Gohl

Boccia wird auf einer feinen Sandbahn gespielt. Die Holz- oder Synthetik-Kugeln wiegen ein Kilo und werden in der Regel gerollt – möglichst nahe an den Pallino, der kleinen Kugel, die zuerst geworfen wird und das Ziel vorgibt. Boule – oder genauer Pétanque – hingegen wird mit 600 Gramm schweren Metallkugeln auf einem Kiesboden, oft auf einem französischen Dorfplatz, gespielt. Aufgrund der unberechenbareren Unterlage werden die Kugeln mehrheitlich Richtung Zielball geworfen.

Diesen Unterschied müssen alle kennen, die in Gelterkinden die Anlage hinter dem «Jundt-Huus» benutzen wollen. Denn gleich neben der Boccia-Anlage, die dort bereits seit neun Jahren besteht, haben die Boule-Freunde Gelterkinden in viel Fronarbeit eine Boule-Bahn eingerichtet. Damit wurde eine alte Idee mit etwas Verzögerung verwirklicht.

Einfassung fehlt noch
«Nach dem etwas länger anhaltenden, nassen Frühling musste der Baubeginn immer wieder nach hinten verschoben werden», schildert Mitinitiant Marc Weder. Nachdem die Kofferung ausgehoben war, bot sich der letzte Samstag im Mai an, bei trockenem Wetter die geforderten Belagsschichten anzubringen und danach setzen zu lassen. Neben Freiwilligen standen dabei auch Fachleute im Einsatz. Alle «voll motiviert», wie Weder zu berichten weiss.

Nach einer einmonatigen Ruhepause testeten die Gelterkinder Boule-Freunde die neue Anlage gleich mit einer Partie, befanden sie für gut und zogen sogleich wieder das Absperrband hoch. Denn noch fehlen die Telefon-Holzstangen, welche die EBL liefert und mit denen die neue Bahn eingefasst wird. Ohne diesen Rahmen wäre die Bahn schnell nicht mehr zu gebrauchen. So ist noch offen, wann auf ihr die ersten Kugeln Richtung Zielball fliegen und wann die zweite Anlage feierlich eröffnet wird. «Jetzt heisst es halt warten», sagt Ruedi Schaub, der in gewissem Sinn Vater der nun verdoppelten Anlage ist.

Beginn vor elf Jahren
Im Gegensatz zur Boule-Bahn hat die Boccia-Anlage bereits elf Jahre auf dem Buckel. Gesponsert vom örtlichen Rotary Club, sollte sie das Angebot des Jugendcafés im «Jundt-Huus» erweitern, wurde aber kaum benutzt. Deshalb forderte Christine Mangold, die damalige Gemeindepräsidentin, Ruedi Schaub auf, für etwas Betrieb um die Boccia-Bahn zu sorgen.

Seither treffen sich die Boule-Freundinnen und -Freunde in den Sommermonaten donnerstags zum losen Spielen und Zusammensein und verbinden Vereine aus der Umgebung einen Ausflug dort mit einem kleinen Turnier. Schnell waren es bis zu über 20 Personen, die sich dort regelmässig einfinden. Sie bezeichnen sich als Boule-Freunde Gelterkinden, verfügen aber (noch) über keine Vereinsstrukturen. Zuletzt stagnierten diese Zahlen allerdings etwas. Das könnte auch an den Einsatzzeiten liegen, die mit jeder zusätzlichen Person für den Einzelnen natürlich abnehmen. Sehr bald steht aber die zweite Bahn bereit. Und so gross ist der Unterschied zwischen Boccia und Boule ja nicht.

Die Boule-Bahn neben der Boccia-Bahn

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