Kindergarten zurück ins Schulhaus
15.12.2022 Bildung, Zeglingen, GemeindenFast unveränderte Steuern- und Gebührensätze
Im August 2023 startet die neue Kreisschule der drei Verbundsgemeinden Rünenberg-Kilchberg-Zeglingen. Deren Kosten sind nicht einfach zu budgetieren, wie an der Gemeindeversammlung zu erfahren war.
Ueli Frei
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Fast unveränderte Steuern- und Gebührensätze
Im August 2023 startet die neue Kreisschule der drei Verbundsgemeinden Rünenberg-Kilchberg-Zeglingen. Deren Kosten sind nicht einfach zu budgetieren, wie an der Gemeindeversammlung zu erfahren war.
Ueli Frei
Wer nach Zeglingen zurückkomme, treffe auf ein totes Dorf. Traurig sei das – keine Weihnachtsbeleuchtung, nichts. Die Klagen einer Votantin unter dem Punkt «Verschiedenes» trübte die Stimmung an der Gemeindeversammlung vom Montagabend allerdings nicht. Denn die Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ist zufrieden mit den Behörden, wie die Abstimmungsresultate zu den einzelnen Traktanden zeigten.
Ab dem Schuljahr 2023/24 startet die Kreisschule Rünenberg-Kilchberg-Zeglingen. Die daraus folgenden Änderungen des Gemeindereglements genehmigten die 38 Stimmberechtigten einstimmig. Die finanziellen Folgen der neuen Kreisschule belaufen sich für Zeglingen auf 100 000 Franken für Umbau- und Renovationsarbeiten am Schulhaus. Der bisher im Nebengebäude angesiedelte Kindergarten zügelt zurück ins Schulhaus, was Anpassungen bei den WC-Anlagen bedingt.
Zwei Schulzimmer erhalten zudem eine umfassende Renovation. Zu diskutieren gab in diesem Zusammenhang eine Spindeltreppe, die zwei übereinanderliegende Schulzimmer verbinden soll. Denn die Treppe mache rund ein Drittel des beantragten Kredits aus, hielt ein Stimmbürger fest. Der Gemeinderat soll abklären, ob überhaupt so viel Schulraum für den Kindergarten notwendig sei. Dem damit verbundenen Antrag stimmte eine grosse Mehrheit zu.
Minus bei Grüngutentsorgung
Keine grossen Wellen warf hingegen ein Kreditantrag über 155 000 Franken für einen neuen Deckbelag in der Häuserrainstrasse. «Jetzt schauen wir, woher das Geld kommt», leitete Gemeindepräsident Fredi Rickenbacher zu den Punkten «Steuern- und Gebührensätze» sowie «Voranschlag» über. Das neue Unternehmenssteuerrecht bedingt, dass die Steuern zukünftig in Prozent der Staatssteuer berechnet werden. Diesen Steuerfuss setzte die Gemeinde bei 55 Prozent fest.
Mit der Grüngutentsorgung erwirtschaftete die Gemeinde Zeglingen in den vergangenen Jahren ein Minus von 2000 Franken jährlich. Dafür zeigte das Stimmvolk Verständnis. Bei einem Gesamtaufwand von 4 245 000 Franken wird für das kommende Jahr mit einem Defizit von knapp 44 000 Franken gerechnet. Nicht einfach zu budgetieren sei der Aufwand der neuen Kreisschule «Rü-Ki-Ze».
Bisher zeichnete Zeglingen für die Rechnung der Kreisschule Zeglingen-Kilchberg verantwortlich. Neu wird Rünenberg die Rechnungsführung übernehmen. Sowohl die Steuern- und Gebührensätze als auch der Voranschlag gab zu keinen grossen Debatten Anlass. Der Souverän stimmte beiden Traktanden einstimmig zu.
Am gleichen Abend tagte auch die Bürgergemeindeversammlung. Per 1. Januar 2023 kauft die Bürgergemeinde Zeglingen die Liegenschaft «Neumühle» an der Hauptstrasse. Bis zum Umbau bleiben anderthalb Jahre Zeit, denn der bisherige Eigentümer muss die Liegenschaft erst per Mitte 2024 vollständig räumen. Die Bürgergemeinde will die Zeit bis dahin nutzen. Eine neu gewählte Planungs- und Baukommission wird Projekte für die zukünftige Nutzung ausarbeiten.
Eine oder zwei Wohnungen, ein Studio, eventuell eine Tiefgarage stehen zur Debatte. «Die Baukommission kann sich frei entfalten», beantwortete Gemeindepräsident Fredi Rickenbacher eine dahingehende Frage. Das im Vergleich zum Gesamtaufwand hohe Defizit von 74 000 Franken gab zu keinerlei Besorgnis Anlass. Einerseits verfügt die Bürgergemeinde über eine solide Eigenkapitalbasis, andererseits wird die zu erweiternde Deponie in der ehemaligen Gipsgrube neue Einnahmen generieren.