Meisterschaft im Vereinswettkampf findet erst 2022 wieder statt

Das Organisationskomitee der Kantonalen Meisterschaften im Vereinswettkampf in Ormalingen verschiebt seinen Anlass pandemiebedingt um ein weiteres Jahr. Der TV Buus wartet für das Jugend-Regionalturnfest Entscheide aus Bern ab.

Sebastian Wirz

Wie naiv wir Zeitungsmacher doch vor einem Jahr waren: Im April berichtete die «Volksstimme» von der Absage verschiedener Turnfeste wegen der Corona-Pandemie. Der TV Ormalingen (TVO) konnte die geplanten Kantonalen Meisterschaften im Vereinswettkampf nicht durchführen, erhielt vom Baselbieter Turnverband dafür die Austragung desselben Wettkampfs im Folgejahr zugeteilt. «Der TVO hat damit die Sicherheit, am 30. Mai 2021 ein Fest durchführen zu können», stand entsprechend in dieser Zeitung. Dies war keine absichtliche Desinformation. Es zeugt lediglich von der aus heutiger Sicht naiven Vorstellung, dass die Pandemie nicht auch 2021 noch Anlässe verunmöglichen würde. Denn das Ormalinger Organisationskomitee hat in den vergangenen Tagen entschieden: Die KMVW wird pandemiebedingt auch dieses Jahr nicht stattfinden.

Die Ormalinger planen ihre KMVW nun für Ende Mai 2022, um dies etwas vorsichtiger zu formulieren. Die Meisterschaften wären für das kommende Jahr wie schon 2019 an Oberdorf vergeben gewesen, der Anlass im Waldenburgertal verschiebt sich nun auf 2023. Mangels Planbarkeit habe sein Organisationskomitee ein Jahr lang keinen Finger gerührt, wie es Präsident Lukas Zimmermann scherzhaft formuliert. Die vorbereitete Planung von 2020 hätte jederzeit aus der Schublade gezogen werden können. Das dürfte nun 2022 geschehen.

«Es war schnell klar, dass eine normale KMVW nicht möglich sein würde», sagt Zimmermann. Eine «Variante Sport» ohne Publikum, Rangverkündigung und Festhütte, bei der die Turnenden nur für ihren Einsatz an- und dann wieder abreisen, habe man mit dem Baselbieter Turnverband diskutiert und habe sie dann aus zwei Gründen verworfen:

Erstens könnten die Vereine in den schätzbaren Disziplinen wie Geräteturnen oder Gymnastik seit Langem nicht trainieren. Ob sie sich für einen Anlass Ende Mai anmelden würden und dann eine ansprechende Leistung zeigen könnten, ist offen. «Wir wollen keine ‹halbbatzige› KMVW mit wenigen Anmeldungen, tieferem Niveau und Verletzungsgefahr mangels genügender Vorbereitung», sagt Zimmermann. Und zweitens könnten die Ormalinger nicht hinter einem Schutzkonzept stehen, das den Anlass zulassen würde. «Wir wollen nicht ein Fest durchführen, um danach wie das Jodlerfest im vergangenen Jahr in Schwyz als Superspreader-Event in die Corona-Geschichte einzugehen.»

Buus: Entscheid vertagt
Nur eine Woche nach der ursprünglich geplanten KMVW 2021 soll das Jugend-Regionalturnfest (JRTF) in Buus stattfinden. «Am 12. März hätten wir entscheiden wollen, ob unser Fest stattfindet», sagt OK-Präsident Freddy Keller auf Anfrage, «aber dies hätte zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn ergeben.» Die Buusner warten nun ab, welche Pandemie-Massnahmen der Bundesrat beschliesst. Am 26. März soll dann feststehen, ob das Turnfest für die Kleinen im Oberbaselbiet durchgeführt werden kann. Auf diesen Zeitpunkt versprechen auch die Organisatoren des Kantonalturnfestes im Laufental vom Juni ihren Entscheid über die Durchführung.

«Man läuft Gefahr, mit der Planung sowie den Schutzkonzepten einen riesigen Aufwand zu betreiben, und dann kurz vor dem Fest zu erfahren, dass doch nichts geht», sagt Keller. Diese Situation sei zwar unbefriedigend, weil sie sich schon seit einem Jahr so präsentiere, aber er hat Verständnis für die Politik: «Der Bundesrat hat nicht unser kleines Fest im Kopf. Er denkt an die Gesundheit der Bevölkerung.»

Für den Fall, dass das JRTF nicht stattfinden kann, haben sich Kellers Vorstandskolleginnen und -kollegen bereits mit dem Baselbieter Turnverband, dem Bezirksturnverband Sissach und dem TV Gelterkinden, dem Veranstalter des Kantonal-Jugendturnfestes 2022, in Verbindung gesetzt, um abzuklären, was bei einer Absage im kommenden Jahr möglich wäre.