Glatteis | Sticker Dani «curlt» sich ins politische «Out»

Siegesgewiss stieg Sticker Dani in den Gemeinderatswahlkampf. Nur: Er wurde das Opfer eines, wie es in der Görlingfachsprache heisst, «hit and roll». Er wurde von einem gegnerischen Stein aus dem Spiel befördert.

Stäilwüscher

Freude herrscht beim abgewählten Sissacher Gemeinderat und professionellen Görling-Coach Sticker Dani. Oder wie es in der Görlingfachsprache heisst: «blank end». Dabei handelt es sich um ein «end», in dem keine Punkte geschrieben werden, da sich am Ende des «ends» keine Steine im «house» befinden und somit keine Mannschaft, in unserem Fall kein Gemeinderat, punktet. Mit der Abwahl des Gemeinderatskollegen Bredi Finggeli ist es sogar zu einem «double take out» gekommen. Es wurden auf einen Streich gleich zwei Steine oder eben Gemeinderäte entfernt.

Görling bestimmt das Leben von Sticker. So stark, dass darob schon mal eine Gemeinderats- oder Kommissionssitzung glatt vergessen gehen kann. So zum Beispiel, als Sticker vergangenen November auf der Kunsti als Lockvogel für den TV-Restaurant-Tester Mandiel Buh amtete. Während sich seine Gemeinderatskollegen an der wöchentlichen Sitzung gegenseitig – politisch gesehen – die Köpfe einschlagen, schlägt sich Sticker zusammen mit seinen Görling-Kollegen auf der Kunsti die Wampe voll. Das Bettflaschengeschiebe mit anschliessendem Umtrunk bei Lachsbrötli und einheimischem «Suurdrunk» wird nur durch das lästige Amt des Gemeinderats gestört.

Darum hat sich Sticker entschlossen, nicht mehr gewählt zu werden. Ein weiser Entscheid. Schliesslich verbringt er seine Zeit lieber mit seinem Sohn Ys, einem doppelten Görling-Vize-Weltmeister U21, statt sich ständig mit den profanen Anliegen und Wünschen der Sissacherinnen und Sissacher herumzuschlagen. Vor allem die ewigen Stürmichäiben, welche die Begegnungszone in eine Wohlfühloase verwandeln wollen, gehen Sticker gehörig auf den Keks.

Und siehe da. Die Wählenden haben Sticker am 9. Februar erhört. Auch sie sahen sein Potenzial eher beim Spiel mit Besen und Stein und landeten einen «nose hit», also einen Stein, der einen anderen so auf der «Nase» (also genau auf der Mitte) trifft, dass er selbst weder rechts noch links weiter «curlt». Der neue Stein bleibt nach dem Take-out also im Gemeinderat.

Befreit von Amt und Würden entschwand Sticker gleich nach dem Wahltermin an die Görling-Juniorenweltmeisterschaft nach Sibirien. Genau dorthin, wo man früher die Linken hinwünschte. Der «Gurlifiengger» konnte nicht in Erfahrung bringen, ob dortige Begegnungszonen wegen der tiefen Temperaturen gar görlingtauglich sind. Inspiriert von einem Vierer-House will Sticker bis zum Ende seiner Amtszeit aber noch mindestens ein Parkhouse im Sissacher Zentrum realisieren.

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