Für Sicherheit und Freude auf dem Velo
28.05.2019 BöcktenPraktische Verkehrsschulung mit der 4. Klasse
Im Rahmen der praktischen Verkehrsschulung durch die Baselbieter Polizei war die 4. Klasse aus Böckten vergangene Woche auf ihren Velos unterwegs. Den Primarschülerinnen und -schülern wird dabei nicht nur sicheres Velofahren ...
Praktische Verkehrsschulung mit der 4. Klasse
Im Rahmen der praktischen Verkehrsschulung durch die Baselbieter Polizei war die 4. Klasse aus Böckten vergangene Woche auf ihren Velos unterwegs. Den Primarschülerinnen und -schülern wird dabei nicht nur sicheres Velofahren gelehrt, sondern auch die Freude daran vermittelt.
Andrina Sommer
Seit März werden im ganzen Kanton praktische Verkehrsschulungen mit 185 Klassen durchgeführt. Diese bauen auf unterschiedlichen vorhergehenden Stunden auf: Im Kindergarten steht der Fussgängerstreifen im Zentrum, in der 1. Klasse das allgemeine Verhalten auf der Strasse. In der 2. und 3. Klasse wird der Fokus aufs Velofahren und dessen Theorie gesetzt. Im darauffolgenden Jahr folgt die praktische Umsetzung des Gelernten – dieses Jahr zum Ersten Mal auch in Böckten.
Zehn Augenpaare sind erwartungsvoll auf Verkehrsinstruktor Stefan Klaus gerichtet. Die ersten Minuten der Schulung verbringt der Polizist mit den Viertklässlern im Klassenzimmer. Als Erstes stellt er die Frage, wieso er überhaupt hier sei. Die Arme der Kinder fahren sofort in die Höhe. «Heute lernen wir, wie wir uns mit dem Velo richtig auf der Strasse verhalten», kommt denn auch prompt die richtige Antwort.Anschliessend wird der im Vorjahr gelernte Stoff zu verschiedenen Manövern – Befahren eines Kreisels und etliche Vortrittsregelungen – repetiert.
Nachdem Ängste wie beispielsweise das einhändige Fahren, das für das Abbiegen nötig ist, besprochen wurden, dürfen sich die zehn Kinder für die etwa einstündige Fahrradtour bereitmachen.
In zwei Gruppen aufgeteilt, mit übergezogener Warnweste, einem Funkgerät um den Hals, dem Helm auf dem Kopf und einem Fuss auf dem Pedal, stehen die Kinder in Einerkolonnen für die Abfahrt bereit. Sandra Kräuchi und Stefan Klaus, Mitarbeiter der Polizei, führen die jeweiligen Gruppen an. Den Schluss der Kolonne bilden Begleitpersonen von «benevol», der Dachorganisation für Freiwilligenarbeit, welche die Polizei bei der Verkehrsschulung unterstützen.
Von der Theorie in die Praxis
Auf der Fahrt nach Gelterkinden und wieder zurück wird nicht nur der Kreisel befahren, der Rechtsvortritt veranschaulicht und geübt, wie man sich bei einem «Stopp»-Zeichen verhält, sondern auch gezeigt, welche Gefahren von einem Lastwagen ausgehen. «Wenn du den Fahrer nicht siehst, sieht er dich auch nicht», lautet dabei die Devise. Auch der «tote Winkel» wird thematisiert. Immer wieder wird am rechten Strassenrand angehalten, um bestimmte Situationen genauer zu analysieren und gemeinsam eine Lösung zu finden.
Die Aufmerksamkeit der Kinder hält Klaus auf spielerische Art und Weise mit vielen unterstützenden Beispielen hoch – so auch beim Linksabbiegen. Obwohl sich der Ablauf Zurückschauen – Handzeichen geben – Einspuren – Vortritt beachten – Abbiegen simpel anhört, bereitet er den Kindern einige Mühe. Mit viel Verständnis und Geduld lässt der langjährige Verkehrsinstruktor die Schülerinnen und Schüler üben, denn für ihn ist dieser Teil seines Jobs der schönste. Die Stunden mit den Kindern seien ebenso abwechslungsreich wie erfüllend.
Die letzten Meter der Verkehrsschulung werden von einigen Regentropfen begleitet – und von sichereren Tritten in die Pedalen. Klaus merkt trotzdem an, dass sich die Kinder auf dem Velo im Allgemeinen immer unsicherer fühlen, weil sie nicht genug Zeit auf dem Sattel verbringen. Anstatt zu üben, was noch nicht sitzt, werde gar nichts mehr gemacht, führt er aus. Die letzten Worte, die Klaus den Kindern deshalb mit auf den Heimweg gibt.