Ein schönes, modernes, heimeliges Hallenbad
04.12.2018 GelterkindenPeter Stauffer
«Es ist für mich ein bewegender Moment!» Mit diesen Worten hat die Gemeindepräsidentin von Gelterkinden, Christine Mangold, die zahlreich erschienenen Gäste im wohltemperierten und lichtdurchfluteten Hallenbad von Gelterkinden ...
Peter Stauffer
«Es ist für mich ein bewegender Moment!» Mit diesen Worten hat die Gemeindepräsidentin von Gelterkinden, Christine Mangold, die zahlreich erschienenen Gäste im wohltemperierten und lichtdurchfluteten Hallenbad von Gelterkinden begrüsst.
Nicht nur die Schweisstropfen flossen, fast schien es auch, dass diverse Freudentränen nur knapp zurückgehalten werden konnten. Es war ja wahrlich ein emotionaler Moment, dieser Abschluss einer mehrjährigen – beinahe ist man versucht zu sagen «unendlichen» – Entstehungsgeschichte des Neubaus des Hallenbads.
Breite finanzielle Abstützung
Mangold fuhr fort: «Wir stehen da und sehen, was mit den 18,3 Millionen Franken – welche die Bevölkerung gesprochen hat – realisiert werden konnte. Ich hoffe, es geht Ihnen so wie mir: Unser Hallenbad ist schön geworden, es macht Freude und ein grosses Gefühl von Dankbarkeit macht sich breit.»
Dieser Ausdruck der Freude und Dankbarkeit über das gelungene Werk zog sich wie ein roter Faden durch die weiteren Ansprachen. Regierungspräsidentin und Sportministerin Monica Gschwind bezeichnete mit einem Augenzwinkern das nun fertiggestellte Werk ein bisschen als «ihr Kind», spielte doch der Kanton mit der Zusicherung des Beitrags in der Höhe von 5 Millionen Franken an die Kosten sozusagen Geburtshelfer für den nun entstandenen «Anziehungsmagneten». Sie erhofft sich und wünscht, dass möglichst viele, seien es Schülerinnen und Schüler oder Erwachsene, die Anlagen nutzen und von den Möglichkeiten, welche hier geboten werden, profitieren können. Insbesondere begrüsste sie, dass sich auch die umliegenden Gemeinden finanziell an den Baukosten beteiligt haben. Sie beglückwünschte alle Beteiligten zum positiven Abschluss eines langen und steinigen Weges.
Als dritter Redner trat Remo Bossert, der Präsident der Baukomission, ans Rednerpult. Er war wohl dankbar, dass dieses in einigem Abstand vom Schwimmbecken stand, outete er sich doch als Nichtschwimmer: «Wäre ich nochmals jung, würde ich mit Sicherheit hier drinnen das Schwimmen mit Leidenschaft erlernen.» In seiner Ansprache hielt er Rückblick auf die Zeit der Planung und des Baus. Er zeigte einige Knackpunkte auf dem Weg der Realisierung. Von Anfang an stand die Kostenfrage immer wieder im Zentrum der Überlegungen. Wie kommt man von den ursprünglich veranschlagten 24 Millionen auf 18 Millionen herunter?, lautete die Frage. «Kostenoptimierung» nannte er das Zauberwort. Nicht an der Qualität sollte gespart werden, sondern am Wünschbaren. Es sei bestens gelungen, führte er aus.
Unterstützung vom Volk
Für ihn war einer der Höhepunkte, als die Bevölkerung in der Abstimmung vom 25. September 2016 mit 1700 gegen 700 Stimmen dem Neubau zustimmte. So konnte im Januar 2017 mit dem Rückbau der alten Badi begonnen werden.
Daniel Dähler vom Architektenteam stellte über seine Ausführungen die lateinische Redensart «per aspera ad astra» – frei übersetzt: «Durch Mühsal zu den Sternen». Auch er unterstrich, dass die Kosten – natürlich neben vielem anderem – in den über fünfzig Kommissionssitzungen immer wieder zum Thema geworden seien.
Im Konzept zum Neubau war ein wichtiger Aspekt die Einordung des Neubaus in die ihn umgebende Landschaft mit dem Eibach. Mit der Ausrichtung des Hallenbads in die Ost-West-Richtung und dem möglichen Ausblick durch die Fenster in alle Richtungen, ist das seiner Meinung nach gut gelungen. Ein interessanter Hinweis in seinen Ausführungen: Er sei tief beeindruckt gewesen vom Zeichen der Solidarität am Badifest im vergangenen Sommer, und er habe diese Verbundenheit zur Badi auch in vielen anderen Begegnungen immer wieder erlebt.
Der Auftritt des «Urgelterkinder» Sängers Baschi, frenetisch beklatscht, leitete über zur Inbesitznahme des Wassers durch die Mitglieder des Schwimmklubs. Mit Begeisterung stürzten sich die Kinder und Jugendlichen ins Wasser. Während die schwitzenden Eröffnungsgäste wohl ein bisschen neidisch dem fröhlichen Treiben im Wasser zuschauten, machten sich die jugendlichen Synchronschwimmerinnen für ihren Auftritt als Schlusspunkt der offiziellen Eröffung des Bades bereit. Der anschliessende Apéro im Aussenzelt wurde zum regen Austausch genutzt.
Badi-Eckdaten
– 2. Februar 2012: Schliessung des Hallenbads
– 29. April 2014: Zusage eines Kantonsbeitrags von 5 Millionen Franken
– 7. Januar 2017: Spatenstich
– 19 Gemeinden aus den Schulkreisen Gelterkinden und Sissach haben sich an den Kosten von 18,3 Millionen Franken beteiligt
– Bau: 320 Tonnen Armierungsstahl, 1700 Kubikmeter Beton, 53 Kilometer Elektroleitungen (inkl. Steuerung, Brandmeldeanlage usw.), 7 Kilometer Wasserleitungen, Wassertiefe zwischen 0,7 und 2,3 Meter durch Hubboden verstellbar
– Stündlich 1500 Liter Wasserzu- respektive -abfluss, 5 Bahnen, Leinen versenkbar in den Keller
– 1200 Kubikmeter Fassungsvermögen der beiden Becken