Eine rekordverdächtige Trendsportart
30.11.2018 SportUnihockey | Am «Chlausä-Cup» in Zunzgen treten über 100 Teams an
wis. Unihockey liegt weiterhin im Trend. Für den «Chlausä-Cup» vom Wochenende haben sich ganze 104 Teams angemeldet. Mehr als 700 Spieler werden somit am Plauschturnier spielen – ein ...
Unihockey | Am «Chlausä-Cup» in Zunzgen treten über 100 Teams an
wis. Unihockey liegt weiterhin im Trend. Für den «Chlausä-Cup» vom Wochenende haben sich ganze 104 Teams angemeldet. Mehr als 700 Spieler werden somit am Plauschturnier spielen – ein Rekord für den austragenden TV Zunzgen.
Seit den 90er-Jahren begeistert die junge Sportart die Turnvereine der Region. Einige haben Unihockey-Sektionen gegründet und spielen im Rahmen des Unihockey-Verbands, andere wiederum bleiben dem BTV und dessen Wintermeisterschaft treu.
Über 700 Spieler am Chlausencup
Der Sport mit dem löchrigen Ball boomt weiterhin
Der «Chlausä-Cup» in Zunzgen wartet mit rekordhohen Anmeldezahlen auf. Der Unihockeysport boomt. Und der TV Zunzgen bemüht sich, das Spiel nicht zur primären Sportart des Vereins werden zu lassen.
Sebastian Wirz
104 Teams haben sich für den «Chlausä-Cup» in Zunzgen angemeldet. Bei rund sieben Spielern pro Mannschaft werden heute Abend, morgen und am Sonntag somit mehr als 700 Spieler in der Zunzger Turnhalle dem kleinen löchrigen Ball nachrennen. Dabei handelt es sich um einen Rekord, wie der Verein mitteilt.
Der «Chlausä-Cup» ist gemäss Veranstalter das grösste Unihockeyturnier in der Region.Tatsächlich ist der Anlass, der es terminlich dieses Jahr nicht ganz auf den Tag seines Namensgebers schafft, kontinuierlich gewachsen. «Als ich zum ersten Mal im OK mitgearbeitet habe, bestand die Beiz noch aus einer Hotdog-Maschine und ein paar Kuchen», sagt OK-Präsident Roman Hofacker. Mittlerweile bietet die Küche von Spaghetti bis Currywurst alles an. Das kulinarische Angebot ist parallel zu den Teilnehmerzahlen und dem Organisationsaufwand gewachsen – und parallel zum Unihockeysport im Allgemeinen.
Unihockey ist eine verhältnismässig junge Sportart. Die Ursprünge sehen die einen im Kanada der 1960er, andere zehn Jahre später in Schweden. Seit 1986 gibt es einen internationalen Verband, seit 1989 ist der Sport in der Schweiz von «Jugend+Sport» anerkannt – damals als Fachrichtung im Landhockey. Aktuell sind der International Floorball Federation (IFF), denn so heisst der Sport auf Englisch, 68 Landesverbände angeschlossen. Die erfolgreichsten sind Schweden, Finnland, Tschechien und die Schweiz.
Angst vor Turner-Abwanderung
In den Neunzigerjahren wurde der Sport in Turnvereinen immer beliebter. In den Trainings der Aktivriegen wurde das Spiel mit dem Kunststoffball zum festen Bestandteil. Bald wollten einige Teilnehmer nur noch Unihockey spielen, statt auch noch Geräteturnen und Leichtathletik zu üben, wie es sich für Turnvereine gehörte. In Sissach wurde eine separate Fachsportriege, die Wild Dogs, gegründet. Beim TV Gelterkinden wollte man gemäss Jubiläumsschrift keine reine Unihockey-Riege, die «dem Freitagstraining Turner abspenstig» machen könnte. Die Angst: Durch Abwanderung von den traditionellen polysportiven Trainings zum Unihockey könnten Turner verloren gehen. Wie in Gelterkinden entstand in Zunzgen ein zusätzliches Training für das Unihockey und bald bot der TVZ ein entsprechendes für den Nachwuchs an. Beim TVG kommt die Jubiläumsschrift zum Schluss, die Angst vor Turnerschwund sei unbegründet gewesen, durch das Unihockey hätten neue Mitglieder den Weg in den Verein gefunden. Und der Zunzger Roman Hofacker sagt: «Unihockey hat bei uns einen hohen Stellenwert, aber wir legen Wert darauf, dass es nicht zur Nummer eins wird. Wir sind immer noch ein Turnverein.»
Für die kommenden drei Tage steht in Zunzgen aber der «Chlausä-Cup» im Vordergrund. Zum ersten Mal sind über 100 Teams am Start. Und trotz allen Aufwands sagt der OK-Präsident: «Unsere Kapazität würde sogar für weitere 20 Teams reichen.»