Ein Feuerwerk für alle Sinne
01.10.2024 WaldenburgEine Mischung aus Kunst und Kulinarik an der «wemotion»
Etwas für alle Empfindungen: Während dreier Galaabende verzauberten vom Donnerstag bis Samstag im Waldenburger «Leue» junge Köchinnen und Köche das Publikum zusammen mit Künstlerinnen und ...
Eine Mischung aus Kunst und Kulinarik an der «wemotion»
Etwas für alle Empfindungen: Während dreier Galaabende verzauberten vom Donnerstag bis Samstag im Waldenburger «Leue» junge Köchinnen und Köche das Publikum zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern.
Tobia Benaglio
Das Ziel von «wemotion» ist es, Bewegung ins Waldenburgertal zu bringen und mit verschiedenen jungen Künstlerinnen und Künstlern sowie angehenden Köchinnen und Köchen zu zeigen, was das Tal alles zu bieten hat.
Jedes zweite Jahr findet im Waldenburger «Leue» die «wemotion» an drei aufeinanderfolgenden Abenden statt. Vergangene Woche, vom 26. bis zum 28. September, war es wieder so weit. Es handelt sich dabei um den Nachfolge-Event der «Ladies Nite», die 2018 zum letzten Mal durchgeführt wurde. Aufgrund der abwechslungsreichen Mischung aus Kunst und Kulinarik standen die Abende unter dem Motto «Feuerwerk für die Sinne».
Gezündet wurde das Feuerwerk im ausverkauften «Leue»-Saal nach einer kurzen Anmoderation der Niederdörfer SRF-Journalistin Seraina Degen jeweils durch ein Ensemble der Musikschule beider Frenkentäler. Dirigent – oder «Koch» – der neunköpfigen Gruppe ist Yosvany Quintero. Der Saxofonund Klarinettenlehrer hat ein Stück der besonderen Art komponiert: Es soll für die Zuschauer so klingen, als wären sie in der Küche am Zubereiten von Speisen. Sequenzen aus Mixer- oder Rührgeräuschen verblüfften das Publikum.
Nach dem Unterhaltungs- folgte der erste Kulinarikblock: Ein Tartar aus Oberdörfer Zebufleisch wurde als Vorspeise serviert. Markus Aeschlimann von der Aeschlimann Hotelbedarf AG zeichnete die Vorspeise am Donnerstag als «sehr gut» aus.
Der letzte Tanz des «Studio 1»
Für den zweiten Showblock kamen jeweils rund ein Dutzend Tänzerinnen und Tänzer aus dem Niederdörfer «Studio 1» nach Waldenburg in den «Leue». Für die Gruppe, die bereits nationale sowie internationale Erfolge in den Bereichen Jazz-Tanz, Hip-Hop und Breaking gefeiert hat, waren es drei besondere Auftritte.
Denn es waren die letzten für das Oberbaselbieter Tanzstudio. Nachdem über 20 Jahre lang Tänzerinnen und Tänzer in Niederdorf aus- und weitergebildet wurden, hat das Studio unter der Leitung von Vivian Bauen nun seine Türen geschlossen; somit wurden dem Publikum in Waldenburg die letzten drei Auftritte in der Geschichte des «Studio 1» dargeboten. Die verschiedenen Gruppen unterhielten die Gäste für 25 Minuten ohne Unterbrechungen zu verschiedensten Musikstilen. Nach einem künstlerischen Highlight folgte der kulinarische Höhepunkt: Flat-Iron-Steaks an einer Rotweinsauce mit geräucherten Kürbisschnitzen an einem weissen Bohnenpüree. Die Kunst der Flat-Iron-Steak-Zubereitung haben die angehenden Köchinnen und Köche als Vorbereitung auf die «wemotion» beim bayrischen Koch Ludwig Maurer im Rahmen einer zweitägigen Bildungsreise im Januar erlernt. Der deutsche Koch war 2008 der erste Europäer, der begann, die japanischen Wagyu-Rinder zu züchten. Die Präsidentin von Gastro Baselland, Fabienne Ballmer, zeigte sich äusserst zufrieden mit den Leistungen der jungen Lernenden in der Küche. Ausserdem freut sie sich über die Zahl an jungen Menschen, die den Beruf zurzeit in den beiden Basel erlernen. Diese sei seit dem Lockdown von 40 auf 99 in diesem Jahr gestiegen. «Ich bin unglaublich zuversichtlich für die Zukunft.»
Talent ohne Ende
Der 23-jährige Janis Eric Thommen (alias JET) aus Oberdorf eröffnete den dritten Showblock mit Gesangsauftritten, bei denen die Zuschauer nicht nur Covers, sondern auch die eigenen Songs von JET zu hören bekamen. Dies waren ausschliesslich englische Lieder, wie beispielsweise «Before it’s too late». Sein letztes Stück, das er zusammen mit Jara Bauen, seiner ehemaligen Klassenkameradin und Tänzerin vom «Studio 1», performte, riss so manche der Zuschauenden vom Hocker.
Dies tat auch das darauffolgende Dessert: Blätterteigpasteten mit Vanillecreme- und Birnenfüllung mit Zwetschgen und Joghurtglace. Die Idee für das Dessert sei auf der Carfahrt nach Bayern zu Ludwig Maurer im Januar entstanden und nun im «Leue» endlich umgesetzt worden. Nach dem Dessert schloss der «Ur-Niederdörfer» Claude Plattner das Programm mit einer Tuba- und Comedyperformance ab.
Die Freude und Zufriedenheit war nach dem Event nicht nur beim Publikum, sondern auch bei OK-Präsident Rolf Jörin spürbar: «Den Fördergedanken der ‹wemotion› für Jungtalente in den Bereichen Gastro und Kunst durften die Besuchenden auch in diesem Jahr sehr emotional erleben – es ist einfach eine riesengrosse Freude, was in diesem Tal abgeht», sagt er zum Abschluss des Events.