Schulrat-Modell wird beibehalten
15.06.2023 ZunzgenDorffilm motivierte zum Gang in den Gemeindesaal
Für einmal musste die Zunzger Gemeindeversammlung kein Geld ausgeben. Dafür verabschiedete sie eine tiefschwarze Jahresrechnung 2022. Sie beschloss ausserdem, am bewährten Führungsmodell der Primarschule mit einem Schulrat ...
Dorffilm motivierte zum Gang in den Gemeindesaal
Für einmal musste die Zunzger Gemeindeversammlung kein Geld ausgeben. Dafür verabschiedete sie eine tiefschwarze Jahresrechnung 2022. Sie beschloss ausserdem, am bewährten Führungsmodell der Primarschule mit einem Schulrat als zentralem Organ festzuhalten.
Otto Graf
Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich freute sich sichtlich, als er am Dienstag über 80 Stimmberechtigte zur Rechnungs-«Gmäini» begrüssen konnte. Ausserdem überschüttete er seine Kollegen und seine Kollegin im Gemeinderat mit Lob für deren Sparsamkeit. Und meinte: «Sie haben kein einziges Geschäft mit einem Kreditantrag auf die Traktandenliste gesetzt.» Allgemein gelobt, auch von der Rechnungsprüfungskommission unter dem Vorsitz von Thomas Löffel, wurde die Rechnung des vergangenen Jahres, deren Eckwerte Finanzchef Wüthrich näher umschrieb.
Bei einem Aufwand von 11,8 Millionen Franken verbleibt unter dem Strich ein Überschuss von 530 000 Franken, während es im Budget nach einer schwarzen Null von rund 17 000 Franken aussah. Der kommunale Säckelmeister nannte als Gründe der markanten Verbesserung namentlich den Buchgewinn auf dem neu eingeschätzten Mehrfamilienhaus Gässli im Ausmass von 513 000 Franken, die höheren Steuereinnahmen, den reichlicheren Zustupf aus dem Finanzausgleichstopf sowie die geringer ausgefallenen Entschädigungen an die Alters- und Pflegeheime.
Der Rechungsverlauf war dermassen gut, dass die im Budget eingeplante Entnahme von 300 000 Franken aus der allgemeinen finanzpolitischen Reserve der Gemeinde – so nennt sich dieses Sparschwein in der Buchhaltung – verzichtet werden konnte.
Solide finanzielle Lage
Die Spezialfinanzierungen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung erwirtschafteten Gewinne von 100 000 Franken, beziehungsweise 13 000 Franken. In der Abfallbeseitigung, die immer noch über ein dickes Kapitalpolster von 200 000 Franken verfügt, gab es ein Minus von 25 000 Franken. Auch die Bilanz, welche die solide Lage der Finanzen des Büchel-Dorfes widerspiegelt, kann sich sehen lassen. Wohl haben die langfristigen Schulden wegen der grossen Investitionen um 5 Millionen Franken auf 15 Millionen Franken zugenommen. Andererseits sind im Gegenzug die Anlagewerte angestiegen.
Ende Jahr bezifferte sich das Eigenkapital von Zunzgen auf rund 16,5 Millionen Franken, Spezialfinanzierungen und Reserven eingeschlossen. Diskussionen über die Rechnung, die einstimmig angenommen wurde, gab es kaum. Inskünftig und um Papier zu sparen, kündigte der Präsident an, würden umfangreiche Vorlagen von Budget und Rechnung nur noch in Form von Zusammenzügen an die Haushaltungen verteilt. Auf Wunsch, so Wüthrich, könnten diese Unterlagen jedoch weiterhin auf der Verwaltung angefordert werden.
Ebenfalls einstimmig entschied sich die Versammlung für das von Gemeinderat Christian Staudenmann vorgestellte und von der Behörde bevorzugte Führungsmodell der kommunalen Schulen mit einem Schulrat. Mit diesem Modell, hob Staudenmann hervor, könne die Bevölkerung mitreden. Zudem verteilten sich die Aufgaben und die Verantwortung im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen auf mehrere Mandatsträger. Abgerundet wurde die Versammlung durch einen Film über das Dorf, gefolgt von einem Grillplausch.