Aktion «Brot zum Teilen»
vs. Brot ist ein wichtiges Lebensmittel. Und Brot ist ein Symbol für den gestillten Hunger. Für das tägliche Minimum. Für die Möglichkeit, von eigener Arbeit leben zu können. Allerdings ist der Hunger weltweit noch immer im Vormarsch: Über ...
Aktion «Brot zum Teilen»
vs. Brot ist ein wichtiges Lebensmittel. Und Brot ist ein Symbol für den gestillten Hunger. Für das tägliche Minimum. Für die Möglichkeit, von eigener Arbeit leben zu können. Allerdings ist der Hunger weltweit noch immer im Vormarsch: Über 800 Millionen Menschen litten 2022 an Mangelernährung (WHO). Umso wichtiger ist die Aktion «Brot zum Teilen». Das «Brot zum Teilen» kann in der Bäckerei Gaugler in Zunzgen, zwischen Aschermittwoch (22.2.) und Karsamstag gekauft werden. Von jedem verkauften Brot gehen 50 Rappen an Heks/ Fastenopfer, die Kleinbauern im Süden in der Produktion und im erfolgreichen Anbau eigener Nahrung (Mais, Kürbis, Bohnen und so weiter) unterstützen – Ernährungssicherung vor allem in ländlichen Gebieten.
Eines der Projekte ist in Guatemala. Ob traditionelle Tortillas nach Maya-Rezept oder fluffiges Süssteigbrot – gutes Brot braucht gutes Mehl: Getreide und Mais aus kräftigen lokalen Sorten. Ihre traditionellen Sorten anzubauen und mit der Nachbarschaft zu tauschen oder zu handeln hat zwar bei vielen Indigenen Tradition, ist aber – leider und paradoxerweise – verboten. Agrarkonzerne und die Saatgutindustrie machen Bäuerinnen und Bauern abhängig durch neue Gesetze. Damit gehen mitunter resistente lokale Sorten verloren. Staatlich geförderte Monokulturen, Bergbauprojekte, Palmölund Zuckerrohrplantagen haben zur Folge, dass viele Kleinbauern von ihrem Land vertrieben werden. Fordern sie ihre gemäss Verfassung garantierten Rechte ein, reagiert die Regierung mit Repression.
Heks/Fastenopfer unterstützt diese Menschen darin, ihre Kultur zu verteidigen, ihre Rechte einzufordern, selbstbewusst aufzutreten, um das ihnen zustehende Land zu verteidigen. Damit gelingt es ihnen auch, ihre traditionellen Anbaumethoden zu erhalten und wo angesichts der Klimaveränderungen nötig, mit agrarökologischen Ansätzen zu verbessern. Über 4000 Familien konnten dadurch bereits ihre Böden verbessern und die Erträge erhöhen, 250 Gemeinschaften haben sich in Kooperationen zusammengeschlossen und beteiligen sich dank des erlernten Schutzes der Wasserquellen an Wiederaufforstungsprojekten in ihrer Region. Die Stärkung des Selbstbewusstseins bewahrt junge Menschen vor der Abwanderung in die Städte, die leider häufig nur ins Elend führt. Unser «Brot zum Teilen» stärkt Menschen, die keine Lobby haben, in ihrem Widerstand und bei der Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen.
«Brot zum Teilen», bis Karsamstag, 15. April, Bäckerei Gaugler, Zunzgen.