Wer Ja stimmt, muss dann auch Ja sagen

Es ist hart, ohne Covid-Zertifikat als Familie in der Schweiz zu leben. Ich spreche nicht vom fehlenden Restaurantbesuch. Es sind die alltäglichen Dinge in der Familie wie etwa ein Sportanlass oder eine Vorführung der Kinder, bei denen man keinen Zutritt mehr hat. Es tut weh, das den Kindern zu erklären. «Selber schuld. Impft euch und seid frei!», werden jetzt viele von euch denken. Ich weiss, mit Zertifikat erscheint einem das legitim und richtig so. Einige denken: «Endlich kommen sie dran, diese Querulanten!» Sind wir Querulanten? Und seid ihr euch sicher, dass ihr nicht plötzlich auch zu diesen Querulanten gehört?

Diesen Monat haben in Israel fast 2 Millionen Geimpfte das Zertifikat verloren. Diese Leute waren nach sechs Monaten nicht bereit, eine dritte Impfung zu machen, und werden jetzt als «Geimpft ohne Gültigkeit» geführt. Querulanten? Viele denken: «Das wird in der Schweiz niemals passieren!» Seid ihr euch da wirklich sicher?

Christian Münz, Professor für Immunologie an der Uni Zürich, macht deutlich: Der Schutz der Impfung lässt in der Schweiz schneller nach als vermutet. Huldrych Günthard vom Unispital Zürich fordert dringend die dritte Impfung und ein Ende der tödlichen Trödelei des BAG. Dominique de Quervain verweist auf die starke Zunahme der Hospitalisierungen und Todesfälle vollständig Geimpfter. Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg denkt laut über die 2G-Regel nach.

Wenn ihr Ja sagt zum Covid-Gesetz, dann müsst ihr bedingungslos Ja zu weiteren SARS-CoV-2-Impfungen sagen können. Die Impfung für fünf- bis elfjährige Kinder steht kurz vor der Zulassung. Die Einführung des Zertifikats für Kinder ist dann ein möglicher und logischer Schritt. Wenn ihr Ja sagt zum Covid-Gesetz, dann müsst ihr ebenfalls Ja zur SARS-CoV-2-Impfung für eure Kinder sagen können.

In Italien und Österreich gilt 3G am Arbeitsplatz, 2G ist eine Frage der Zeit. Die Impfung als zwingende Bedingung zu Arbeit und Existenz. Wollt ihr das wirklich?
Mark Rickenbacher, Sissach