Erster Baselbieter Corona-Todesfall

  08.03.2020 Baselbiet, Gesellschaft, Gesundheit

An einer kurzfristig einberufenen Medienorientierung informierten Regierungsrat Thomas Weber und die Spitzen von Kantonsspital, Krisenstab und kantonsärztlichem Dienst über den Todesfall sowie über bereits getroffene und weitere Massnahmen zur Eindämmung und Bewältigung der Coronakrise. Aktuell sind im Baselbiet 19 Personen an COVID 19 erkrankt. Bei den neuen Fällen ist der Referenztest des Genfer Labors noch ausstehend.

Im Zusammenhang mit dem Todesfall erklärte Jörg D. Leuppi, Chefarzt Medizin des Kantonsspitals Baselland, dass der Verstorbene wegen einer Herzkranzgefässerkrankung bereits in Spitalbehandlung war. Als bei ihm das Coronavirus bestätigt worden ist, sei er vergangene Woche bereits schwer krank von einem anderen Spital in die Isolierstation des Kantonsspitals Liestal gebracht worden. Wo sich der Mann angesteckt hat, sei nicht bekannt, sagte Leuppi, das Elsass und Norditalien schloss er aber aus. Bekannt sei, mit wem er in der letzten Zeit in Kontakt gewesen ist.

Der Chefarzt betonte, dass es keinen Grund gebe, sich bezüglich der anderen nicht am Coronavirus erkrankten und im KSBL behandelten Patienten zu beunruhigen. Es bestehe keine Gefährdung – auch nicht fürs Personal –, das Spital habe entsprechende Vorkehrungen getroffen. Im Kantonsspital befinden sich drei Patienten mit einer COVID 19-Erkrankung. Sie sind isoliert. 

Kantonsärztin Dr. Monika Hänggi ruft die Bevölkerung dazu auf, dass die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfohlene Hygienemassnahmen eingehalten werden. Diese Massnahmen seien sehr wirkungsvoll:

- Hygiene zum Eigenschutz und aus Solidarität mit unseren Risikogruppen

- Social Distancing, vor allem zu den Risikogruppen

- Bei Verdachtsfall unbedingt sich telefonisch bei der Hausärztin/beim Hausarzt melden und keinesfalls ohne Voranmeldung den Arzt oder das Spital aufsuchen.

Weiterhin gilt das vom Bundesrat erlassene Verbot für Veranstaltungen über 1000 Personen. Anlässe zwischen 200 und 1000 Personen sind bewilligungspflichtig. Bisher wurden 18 Veranstaltungen bewilligt, 18 nicht bewilligt.

Diese Massnahmen sollen dazu beitragen, dass die Welle der Erkrankungen abflacht, das heisst, möglichst wenige Menschen gleichzeitig erkranken, sagte Thomas Weber.  Eine steile Welle würde das Gesundheitswesen gefährden. 

Seitens Zivilschutz sind gemäss Patrik Reiniger, Leiter Kantonaler Krisenstab, rund 40 Personen im Einsatz zum Aufbau von zusätzlicher Infrastruktur und für die Personenlenkung bei den Spitälern in Liestal, auf dem Bruderholz und in Laufen. Zudem sei vorgesehen, mobile Coronatestteams zu rekrutieren und auszubilden. Zur Entlastung der Spitäler werden diese Teams die Abstriche für den Nachweis bei den potenziell Erkrankten zu Hause vornehmen.


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