Baselbieter Pianist feiert weltweit Erfolge

  16.05.2019 Baselbiet, Kultur, Tenniken

Kulturpreisgewinner Mischa Cheung erinnert sich an seine Wurzeln

Der diesjährige Spartenpreis Musik des Kantons geht an den weltweit erfolgreichen Pianisten Mischa Cheung. Die Auszeichnung wurde ihm an der gestrigen Kulturpreisverleihung übergeben. Seiner Heimat fühlt sich der Tenniker noch immer verbunden.

Anna Uebelhart

Der in Tenniken aufgewachsene Pianist Mischa Cheung tritt weltweit auf und feiert einen Erfolg nach dem anderen. Jetzt hat es den 34-Jährigen zurück in seine Heimat, das Baselbiet, verschlagen. Jährlich zeichnet der Kanton Baselbieter Kulturschaffende für ihre besondere Leistungen aus. Gestern durfte Cheung diesen in der Sparte Musik entgegennehmen. Der Pianist, der mittlerweile mit seiner Familie in Zürich wohnt, erinnert sich gerne an die Anfänge seiner turblenten Musikerkarriere, die ihren Ursprung im Oberbaselbiet hat.

Begonnen hat diese bereits mit vier Jahren, als Cheung zum ersten Mal an einem Klavier sass. Seither hat ihn diese Leidenschaft nicht mehr losgelassen. Nach Abschluss des Gymnasiums, das der Musiker in einer französischen Immersionsklasse mit dem Schwerpunkt Italienisch absolviert hat, zog es ihn nach Zürich, wo er an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) studierte. Sein Studium schloss er 2011 mit dem «Master of Arts in Specialized Music Performance» ab.

Der Übergang zu seiner beruflichen Tätigkeit an der Hochschule sei fliessend verlaufen, erzählt Cheung. Zuerst arbeitete er ausschliesslich als Assistent seines ehemaligen Dozenten Konstantin Scherbakov, übernahm einzelne Unterrichtsstunden und beriet die Studierenden in Zukunftsfragen. Seit einem Jahr betreut er nun zusätzlich zu dieser Tätigkeit einen jungen Pianisten, den er bei der Vorbereitung auf dessen Musikstudium unterstützt.

Internationaler Erfolg als Musiker
Cheungs Arbeit an der ZHDK beansprucht einen Wochentag. Die restliche Zeit investiert Cheung in seine Karriere als Berufsmusiker. Er ist Mitglied des «Gershwin Piano Quartets», das Werke für vier Konzertflügel aufführt. Seit fünf Jahren tritt er zudem als Solist bei den «Symphonic Game Music Concerts» auf, bei denen Musik aus diversen Videospielen zu hören ist. Die Schweizer Premiere, an der er das Sinfonieorchester St. Gallen zu Stücken aus der Videospiel-Serie «Final Fantasy» begleitet, findet am 6. Juni in St. Gallen statt. Ausserdem spielt der Tenniker Pianist an der Fête des Vignerons in Vevey. Auftritte in der Schweiz sind für Cheung aber eher eine Seltenheit, denn er ist weltweit als Konzertmusiker unterwegs. Dieses Jahr stehen unter anderem Auftritte in China, Amsterdam und Amerika auf dem Programm.

Wie bei einem Profisportler das Training, sei für einen Berufsmusiker das Üben die Hauptarbeit.Und diese werde ihn sein Leben lang begleiten, so der Pianist. Seinen «Ego-Beruf» könne er nur dank der Unterstützung seiner Familie, insbesondere seiner Partnerin, ausüben. Sie und seine bald zweijährige Tochter seien sein Ausgleich zur Arbeit als Musiker, was er unglaublich schätze. Trotz jahrzehntelanger Erfahrung gibt es immer noch Momente, in denen er an seinem Können zweifelt. «Ich halte es für gesund, sich zu hinterfragen, und meistens treibt es mich an», so Cheung. Wenn die Zweifel zu überwiegen drohen, findet er Rückhalt bei seiner Familie. Dass er mit dem Kulturpreis ausgezeichnet worden ist, empfindet der Oberbaselbieter als grosse Wertschätzung gegenüber dem, was er in den vergangenen Jahren erreicht hat. Es berührt ihn, dass sein Schaffen auch heute noch aus einiger Entfernung mitverfolgt wird. «Der Kanton Baselland hat einen grossen Teil dazu beigetragen, dass ich meinen Beruf jetzt so ausüben kann, wie ich es tue», sagt Cheung. Seine musikalische Basis habe er in Sissach geschaffen, wo seine ersten Konzerte in der Aula der Sekundarschule stattgefunden hätten. Bis heute fühle er sich im Oberbaselbiet zu Hause.

Der Spartenpreis Musik, den Cheung gestern erhalten hat, ist mit 20 000 Franken dotiert. Geld, das er in seine Karriere investieren möchte. Ein Teil davon, verrät der Pianist, werde in eine Solo-CD fliessen, die er im kommenden Jahr aufnehmen wird.


Spartenpreis Kunst für Kitty Schaertlin

aue. Bei der gestrigen Verleihung wurden insgesamt vier Preise vom Baselbieter Regierungsrat vergeben. Die Auszeichnung für die Sparte Kunst ging an die Sissacher Künstlerin Kitty Schaertlin. Den Förderpreis Nouveau Cirque erhielten Solvejg Weyeneth, Donath Weyeneth, Nina Wey und Valentin Steinemann vom Zirkus Fahraway aus Arlesheim. Anlässlich der 50. Kulturpreisverleihung (seit1969) übergab die Regierung zudem einen Jubiläumspreis an die Chorleitungen der Gymnasien Liestal und Muttenz. Die Preisträger sind Lucia Germann und Michael Zumbrunn vom Gymnasium Liestal und Christoph Huldi, Jürg Siegrist und Christine Boog aus Muttenz.


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