Erneut weniger Einbrüche im Kanton

  27.03.2019 Baselbiet, Polizei

 

Noch vor wenigen Jahren galt der Kanton Baselland als Einbruchs-Hochburg der Schweiz. Das hat sich inzwischen geändert. Heute sei Baselland trotz seiner exponierten Lage an der Grenze der sicherste Kanton der Nordwestschweiz, sagte Sicherheitsdirektor Isaac Reber am Mittwoch bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2018 vor den Medien.

Wie vor 20 Jahren

Letztes Jahr wurden kantonsweit noch 1010 Einbruchsdelikte registriert, 22 Prozent weniger als 2017. So wenige Einbrüche hatte es letztmals vor 20 Jahren gegeben.

Zu verdanken ist dieser Rückgang laut der Polizeiführung konsequenter Lageverfolgung, verstärkter Polizeipräsenz auf der Strasse und überdurchschnittlichem Personaleinsatz. In mehr als der Hälfte der Fälle blieb es namentlich dank präventiven Massnahmen beim Einbruch-Versuch.

Mehr Gewaltdelikte

Bei den Gewaltstraftaten verzeichnete Baselland letztes Jahr dagegen einen Anstieg um 15 Prozent. Zugenommen haben jedoch insbesondere minderschwere Delikte wie einfache Körperverletzungen oder Tätlichkeiten. Durch eine Straftat ums Leben gekommen ist 2018 eine Person.

Gestiegen sind Fallzahlen auch bei den Sexualdelikten, bei der häuslichen Gewalt und bei der Jugendkriminalität. Man bewege sich aber im Rahmen der vergangenen fünf Jahre, sagte Reber. Über alles gesehen, liege Baselland bei der Kriminalität heute deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt.

Mehr Personal wegen Cyberkriminalität

Vor grosse Herausforderungen gestellt sieht sich auch die Baselbieter Polizei durch die rasant wachsende Cyberkriminalität. Ein interne Statistik weist für 2018 im Baselbiet 471 Fälle aus, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu kommt eine hohe Dunkelziffer. In erster Linie geht es um falsche Überweisungen, betrügerische Angebote und Phishing.

Was den Umgang mit der Cyberkriminalität betrifft, befinde sich die Baselbieter Polizei noch in der Aufbauphase, räumte Kommandant Mark Burkhard vor den Medien ein. Die Zeit dränge jedoch. Einig sind sich der Polizeikommandant und Regierungsrat Reber, dass es für diesen Bereich neben neuem Knowhow auch zusätzliches Personal braucht.

Nach Angaben des Sicherheitsdirektors dürfte eine entsprechende Landratsvorlage schon in den nächsten Monaten der Regierung unterbreitet werden. Wie viele zusätzliche Stellen er für die Polizei und die Staatsanwaltschaft beantragen wird, wollte Reber nicht konkret sagen. Es sei eine «tiefe zweistellige Zahl».

11 Prozent mehr Verkehrsunfälle

Neben der Kriminalitäts- hat die Baselbieter Polizei am Mittwoch auch die Verkehrsunfallstatistik 2018 präsentiert. Gemäss dieser haben sich letztes Jahr auf den Baselbieter 1100 Unfälle ereignet, 11 Prozent mehr als im 2017.

Bei 601 (+1 Prozent) Unfällen kamen auch Menschen zu Schaden. Wie im Vorjahr mussten fünf Verkehrstote registriert werden. Innerorts haben sich 611 Unfälle ereignet, 22 Prozent mehr als 2017. Ausserorts und auf den Autobahnen hat es etwas weniger oft gekracht.

Eine markante Zunahme wurde bei den Unfällen mit E-Bikes registriert: Während diese vor zehn Jahren in der Statistik noch gar nicht erschienen, wurde 2018 ein Anstieg 20 auf 31 Unfälle verzeichnet. Verkehrspolizei-Chefin Stephanie Eymann führt dies unter anderem darauf zurück, dass ältere E-Bike-Fahrende und Autolenkende die Geschwindigkeit dieser motorisierten Zweiräder schlecht einschätzen könnten.

Eymann beurteilt die Verkehrssicherheit im Kanton Baselland als hoch. Um das Niveau halten zu können, bereitet die Polizei derzeit eine Präventationskampagne zur Erhöhung der Aufmerksamkeit im Strassenverkehr vor. Mangelnde Aufmerksamkeit sei eine der häufigsten Unfallursachen neben Alkohol und Drogen am Steuer, Missachtung der Vortrittsregeln, zu geringem Abstand und zu hohem Tempo. sda. 


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