Tarifverbund Nordwestschweiz: mehr Einnahmen, weniger Fahrgäste

  27.04.2018 Baselbiet, Wirtschaft, Verkehr, Finanzen

 

Die höheren Einnahmen erklärt der TNW in einer Mitteilung von heute Freitag mit einer Tariferhöhung, die auf 9,3 Millionen Franken beziffert wird. Indes gingen die Abonnementseinnahmen um 2,9 Millionen zurück. Vom SBB-Generalabonnement (GA) und direktem Verkehr (DV) flossen derweil 0,4 Millionen mehr dem TNW zu.

Negativ zu Buche geschlagen habe die Einführung des flexiblen Gültigkeitsbeginns des U-Abos, der auch den Vorjahresvergleich erschwert. Zum tieferen Abo-Verkauf hätten überdies ein verändertes Kaufverhalten - etwa via Apps - sowie die Konkurrenz des Öffentlichen Verkehrs durch die boomenden E-Bikes beigetragen.

Angepasst worden sei ferner auch die Datenerfassung, womit künftig die Abokategorien direkt verglichen werden können sollen. Allerdings sind die Umsatzzahlen von 2017 so «nur bedingt» mit jenen von 2016 vergleichbar. Daher wurden die Vorjahreszahlen im Jahresbericht 2017 nach dem neuem Ansatz korrigiert, um die Entwicklung abzubilden.

Hauptstandbein Abos

Mit insgesamt rund 170,7 Millionen Franken machten Abonnemente weiterhin den Löwenanteil der TNW-Einnahmen aus. Auf Einzelfahrten entfielen 46,3 Millionen, auf Mehrfahrtenkarten 17,5 Millionen und auf übrige Fahrausweise 6,6 Millionen. Zudem flossen dem regionalen Verbund 19,2 Millionen von GA und DV zu.

Verkauft hatte der TNW im 2017 insgesamt 100\'522 Jahresabos sowie 841\'365 Monatsabos. Auf konsolidierter Basis bedeutet dies einen Rückgang um gut 2 Prozent, also etwas mehr als erwartet, wie es weiter hiess. Auch die diversen Basler Tram-Baustellen im Berichtsjahr wurden als Negativpunkt angeführt.

Die Gesamtleistung des TNW im 2017 wird ferner auf 896,8 Millionen Personenkilometer beziffert. Dies entspricht einem Rückgang um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr - was wiederum auf Basler Trambaustellen und E-Bikes zurückgeführt wird.

Mehr Baselbieter

Die Nutzerinnen und Nutzer von U-Abonnenten stammen primär aus Baselland (44,8 Prozent) und Basel-Stadt (40,0 Prozent). Dabei nahm der Baselbieter Anteil zu und jener der Städter ab, wie beim TNW zu erfahren war. Unverändert 8,2 Prozent hatten ihren Wohnsitz im Kanton Aargau, zudem 4,6 Prozent im Kanton Solothurn. Die restlichen 2,6 Prozent stammten aus anderen Kantonen, Deutschland und Frankreich.

Angeschlossen sind dem TNW sechs Transportunternehmen. Mit 47,3 Prozent der Einnahmen floss den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) am meisten zu, gefolgt von der Baselland Transport AG (BLT) mit 23,2 Prozent und der SBB mit 19,5 Prozent. Der Rest ging an die PostAuto Schweiz, die Autobus AG Liestal (AAGL) und die SüdbadenBus (SBG).

In den nächsten Monaten will der TNW im Übrigen eine Strategie 2019-2022 erarbeiten. Als Herausforderungen dabei werden die grenzüberschreitende Tarifierung und die sozialverträgliche Umsetzung der Digitalisierung genannt. Zudem gehe der Verbund von einer «leicht rückläufigen Nachfrageentwicklung» aus. sda. 


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