Baselbieter Staatsanwaltschaft 2017 mit mehr Arbeit

  09.04.2018 Baselbiet, Justiz

Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft schreibt in einem Communiqué vom Montag von einem «erfolgreichen Geschäftsjahr 2017» mit «auf hohem Niveau stabilen» Falleingängen. Zwar sanken die Zahlen der gesamthaft sowie der per Strafbefehl erledigten Fälle, dafür stieg die Zahl der per Anklage erledigten, also aufwendigeren Fälle.

Neu eingegangen waren unter dem Strich 39\'525 Fälle; davon betrafen 9395 Vergehen und Verbrechen und 30\'130 Übertretungen. Von der Gesamtzunahme von 549 Fällen oder 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entfielen 385 auf Vergehen und Verbrechen - diese bringen der Behörde mehr Arbeitsaufwand als Übertretungen.

Auftrag erfüllt

Erledigt hat die Baselbieter Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr insgesamt 29\'659 Fälle, was eine Erledigungsquote von 85,6 Prozent ergibt. Im Vorjahr war die Quote mit 87,3 Prozent leicht höher gelegen; 1083 Fälle mehr waren 2016 abgetischt worden. Der Leistungsauftrag sei damit erfüllt worden, hiess es weiter.

Per Strafbefehl erledigt wurden im vergangenen Jahr 24\'797 Fälle (-1166 Fälle). Weniger erledigt wurden primär Übertretungen (-1019), während fast gleich viele Fälle von Vergehen und Verbrechen (-147) erledigt wurden.

Gestiegen ist derweil die Zahl der Anklagen gegen beschuldigte Personen (+7 Fälle auf 274). Anklagen nach Einsprachen gegen Strafbefehle gab es hingegen weniger (-13 Fälle auf 187). Sanktionen der Staatsanwaltschaft wurden durch Angeschuldigte also leicht besser akzeptiert als im Vorjahr.

Pendenzenberg

Auf dem Tisch lagen zum Jahresende noch 13\'277 pendente Fälle. Davon waren mit 11\'260 die meisten im Berichtsjahr eingegangen; aus 2016 waren noch 1337 Fälle pendent. Älter als drei Jahre waren Ende 2017 laut Jahresbericht 105 Fälle, respektive 1,8 Prozent - im Vorjahr waren noch 146 Fälle über dreijährig gewesen.

Angesichts der Pendenzen notiert der Jahresbericht eine «nach wie vor angespannte» Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden der Staatsanwaltschaft. Zunehmend mehr Ressourcen nehme etwa die internationale Rechtshilfe in Anspruch.

So stiegen auch die Rückstellungen für nicht bezogene Ferientage und Überstunden weiter an. Die Staatsanwaltschaft verweist auf die Vorgabe, zwecks Sparens bis 2019 vier Stellen abzubauen. Was das Projekt «Cybercrime» und die Aktualisierung der Schnittstellen zur Polizei ergeben, bleibe abzuwarten.

Ausserordentlichen Aufwand namentlich für Schulungen erwartet die Behörde überdies vom neuen Ordnungsbussengesetz, das samt Verordnung per Jahresbeginn 2019 in Kraft tritt. sda.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote