Keine Wiedereinführung von ÖV-Nachtzuschlag in Nordwestschweiz

  28.02.2018 Baselbiet, Politik, Verkehr, Finanzen

Gemäss TNW stehe das mögliche Einnahmepotential von insgesamt etwa 600\'000 Franken in keinem angemessenen Verhältnis zum Aufwand, hält die Baselbieter Regierung in einer am Mittwoch veröffentlichten Vorlage fest. Entstehen würden einmalige Kosten für die Wiedereinführung sowie hohe Kosten für die Durchsetzung.

Neben Missbrauch und hoher Gewaltbereitschaft bei Kontrollen sei zudem in den vergangenen Jahren ein geändertes Ausgehverhalten beobachtet worden. Dieses erleichtere das Ausweichen auf Alternativen wie etwa günstige private Fahrdienstleister. Die Regierung beantragt dem Landrat das entsprechendes Postulat abzuschreiben.

Das Parlament hatte den Vorstoss aus FDP-Kreisen im März 2016 der Regierung überwiesen. Mit dem Hintergrund des Spardrucks sei ein Nachtzuschlag «absolut» angemessen, begründete die Partei den Vorstoss. Die Regierung - sie unterstützte das Anliegen - verwies indes darauf, dass es für die Wiedereinführung die Zustimmung aller im TNW vertretenen Kantone und Transportunternehmen brauche.

Nutzung seit 2015 rückläufig

Abgeschafft wurde der Zuschlag auf dem TNW-Nachtnetz mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011. Er hatte zuvor für Fahrten innerhalb einer Tarifzone drei Franken und für längere Fahrten fünf Franken betragen.

Die Nutzerzahlen des Nachtnetzes stiegen von 290\'000 Einsteigerinnen und Einsteiger im Jahr 2011 auf rund 372\'000 im Jahr 2014. In der Folge waren sie leicht rückläufig, wie es beim TNW auf Anfrage hiess. 2016 wurden rund 343\'000 Einsteigerinnen und Einsteiger gezählt.

Das TNW-Nachtnetz wird seit 2008 in den Nächten auf Samstag und Sonntag sowie an der Bundesfeier und an Silvester angeboten. Es bedient die beiden Basel sowie Gemeinden im Fricktal (AG) und Schwarzbubenland (SO). sda


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