Thürnen empfängt den «Thürni»

  26.10.2017 Baselbiet, Gesellschaft, Bezirk Sissach, Kultur, Thürnen

Zugegeben, der schwarze Mann, der am Dorfrand von Thürnen steht, als hätte er soeben eilenden Schrittes die Hauensteinstrasse überquert, schaut nicht gerade freundlich drein. Doch der Schein trügt. Aus der Nähe betrachtet, etwas Fantasie darf auch dabei sein, ist im Gesicht der hünenhaften Figur von 2,7 Metern Höhe durchaus ein Lächeln auszumachen.

«Dr Thürni», nennt sich die von Norman Altermatt, seines Zeichens zweifacher Schweizer Meister im Kettensägeschnitzen, geschaffene Holzskulptur. Am Mittwoch wurde das Werk im Beisein des Künstlers, des Gemeinderats, der Bürgerkommission und weiterer Gäste enthüllt. Seither thront «Thürni» am Strassen­rand und ermahnt, wie es scheint, die Strassenbenützer zum vorsichtigen Fahren.

Wie Gemeindepräsident Fredy Hofer ausführte, wohnt Norman Altermatt seit drei Jahren auf dem Brandhof in Thürnen. Der Gemeinderat, so Hofer, habe dem Künstler gerne erlaubt, die Figur nach Absprache mit dem Pächter auf einem gemeinde­eigenen Grundstück am Weierackerweg aufzustellen.

Vom Gempen ins Oberbaselbiet

Zuvor stand «Thürni» als Symbol auf dem Gempen für das dortige Swiss Open im Kettensägen, das Norman Altermatt organisiert hatte. Die Idee, etwas für seinen Wohnort zu tun, beschäftigte den «Schnitzer» schon seit geraumer Zeit.

In Allschwil konnte er vergleichsweise günstig einen mächtigen Stamm einer Pappel erstehen. «Das Holz der Pappel ist für eine Skulptur im Freien sicher nicht optimal. Aber ein Eichenstamm wäre zu teuer gewesen», räumte der Künstler ein. Und für die Ewigkeit, sagte er weiter, seien derartige Gebilde ohnehin nicht gedacht.

Lebenserwartung: ein paar Jahre

Mit Farbanstrichen und anderen technischen Massnahmen hofft Altermatt, dass «Thürni», der rund eine Tonne auf die Waage bringt, ein paar Jahre unter freiem Himmel überleben kann. Inspiriert wurde Altermatt durch einen amerikanischen Kollegen, der mit seiner Kettensäge den «Yeti» schuf.

Ganz neu ist «Thürni» aber für Thürnen nicht. Vor Jahren fand im Dorf ein Kantonalturnfest statt. Dort war Thürni «omnipräsent» – als Maskottchen für den Anlass, wie Gemeinderätin Susanne Marti erklärte.


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