Wie beliebt ein Sigrist sein kann, erlebten Abt und die vielen anwesenden Kirchgänger, welche die Kirche gut füllten, im sonntäglichen Gottesdienst. Abt wurde mit Reden geehrt, beschenkt und von verschiedenen Akteuren wie dem Kirchenchor besungen – ein Gottesdienst mit Extraprogramm für ein geschätztes Gemeindemitglied.

Seine Aufgabe war es nicht nur, zu reinigen, zu reparieren oder für Ordnung zu sorgen, wenn ein paar Jugendliche auf dem Kirchenareal für Lärm und Unordnung sorgten. Unzählige Hochzeiten und Abdankungen erlebte Abt. Am meisten bleiben ihm die Abdankungen in Erinnerung. Bei diesen durfte er die Menschlichkeit und die Bedürfnisse der trauernden Personen spüren und ihnen mit Mitgefühl und Wärme begegnen, die ihm ihrerseits Dankbarkeit zeigten. Abt blieb in all den Jahren immer sich selbst: «Ich werde mich nie verstellen und auch in Zukunft ehrlich und offen bleiben.»

Pfarrer Matthias Plattner schätzte die Zusammenarbeit mit Abt. Der Sig­rist und seine Frau Esther standen bereits vor ihm im Dienst der Kirchgemeinde, wie Plattner lächelnd erzählte und anfügte: «Willi ist in all den Jahren immer Mensch geblieben und hat seine Arbeit mit viel Herz und Professionalität verrichtet.» Esther Vogt, Co-Präsidentin der reformierten Kirche Sissach und Umgebung, pflichtet bei: «Er ist ein Mensch vom Dorf. Ruhig, zuverlässig im ­Wesen und ­hilfsbereit.»

Ab Ende September darf Abt ­seinen Hobbys nachgehen. Seine Wohnung in Bünden wird er mit den zwei geschenkten Liegestühlen der Kirchgemeinde ausstatten. Wandern und mit dem Velo durch die Wälder streifen, das bereitet Abt viel Freude. Abt möchte seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin nicht im Weg stehen und doch bleibt er eben der hilfsbereite Sigrist: «Bei Bedarf coache ich sie oder ihn gerne», sagte er klar und bestimmt. So ist eben Willi Abt, ein Mensch für die Gemeinschaft.