Remise wartet auf Startschuss

  17.05.2018 Baselbiet, Gesellschaft, Bubendorf, Verkehr

Michèle Degen

Finanzierung, Baupläne, Zeitplan. Für die Realisierung des letzten Ruhe­orts für die ausgediente Dampflok der Waldenburgerbahn beim Restaurant Talhaus in Bubendorf ist eigentlich alles bereit. Die Gefahr, dass jetzt noch etwas schiefgeht, tendiere gegen Null, zeigt sich Hans-Ruedi Sutter zuversichtlich. Sutter ist Mitglied des Vereins Dampfzug Waldenburgerbahn und Koordinator des Projekts «Altersresidenz für die ‹Gedeon Thommen›». 

Etwas ganz Entscheidendes fehlt aber noch: die Baubewilligung. Das Baugesuch ist zwar bereits in der zweiten Phase, und die Einsprachefrist ist am Montag ohne Meldungen abgelaufen, doch der neue Standort liegt in der Landwirtschaftszone und ist reserviert fürs Caravaning und das Restaurant. Was also keine Räder hat, darf auf dem Platz nicht stehen bleiben. Die Gemeinde und der Kanton unterstützen das Bauvorhaben jedoch. Die Gemeinde Bubendorf wolle eine Ausnahmebewilligung für die Remise formulieren. Die Projektgruppe rechnet damit, dass sie die Baubewilligung im Lauf des kommenden Monats erhält.

Kosten sind gedeckt

Die Remise – ein abgespeckter Pavillon – kommt in der definitiven Planung als 27 Meter langer und 4,5 Meter breiter Holzbau daher. Stehen wird er neben dem Restaurant Talhaus auf einem ehemaligen Spielplatz, zwischen Parkplätzen und Campingplatz. «Der Standort ist optimal», sagt Reto Rotzler von der Baselland Transport AG (BLT). Die Nähe zum öffentlichen Verkehr und dem Restaurant, das die notwendige Infrastruktur bietet, und die gute Sichtbarkeit sowohl von der Strasse wie auch aus der vorbeifahrenden Waldenburgerbahn mache das Talhaus zum prädestinierten Standort für die Remise. 

Das Projekt soll gemäss Planung 650 000 Franken kosten. Der Betrag wird vollumfänglich vom Swisslos-Fonds übernommen, sofern die Baubewilligung erteilt wird. Dies konnte die Projektgruppe gestern an einer Medienorientierung mitteilen, bei der alle involvierten Parteien, die BLT, der Verein Dampfzug Waldenburgerbahn und die Talhaus AG, anwesend waren. Einen Teil der Kosten für das Fundament übernimmt die BLT. 

Lok zieht Ende Jahr um

Am 23. September wird die «Gedeon Thommen» zum letzten Mal auf der Strecke zwischen Waldenburg und dem Bad Bubendorf unterwegs sein. Der Anlass soll gleichzeitig auch ein Einweihungsfest für die neue Haltestelle Talhaus sein, deren Renovation kommende Woche beginnt. Die Öffentlichkeit wird allerdings mangels ÖV-Zulassung nicht mitfahren können, wenn die über 100 Jahre alte Dampflokomotive zum letzten Mal ihrer ursprünglichen Bestimmung nachgeht. Danach soll die Lok zusammen mit einem angehängten Personen- sowie einem Güterwagen in der Remise untergebracht werden. 

Die Remise wird am 23. September allerdings noch nicht stehen. Der Holzaufbau wird erst nach diesem Datum erstellt. Der Neubau ist nicht ans Schienennetz angeschlossen, deshalb müssen die Lokomotive und die beiden Waggons über die Strasse zu ihrem neuen Standort transportiert werden.

«Wenn wir gewusst hätten, was mit diesem Vorhaben auf uns zukommt …», sagt Esther Maag von der Talhaus AG, die das Land für den Bau zur Verfügung stellt, mit einem Lachen. Sie lässt den Satz aber unvollendet. Hindernislos lief die Projektentwicklung also nicht ab und noch ist der Spatenstich nicht gemacht. Doch alle Parteien sprechen schon heute von einer erfolgreichen Zusammenarbeit.


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