Tennisstar Roger Federer ist Ehrendoktor der Universität Basel

  24.11.2017 Baselbiet, Sport

In einem symbolischen Trauermarsch zogen die Demonstrierenden vor die Martinskirche, wo der Festakt jeweils stattfindet. Viele waren dunkel gekleidet und trugen brennende Kerzen. Erst nach ihnen folgten in Talar und Barett die Professorinnen und Professoren und der Universitätsrat.

Gegen Abbau und höhere Gebühren

Der Protest der Studierenden richtet sich gegen die von der Politik geforderten Einsparungen an der Universität Basel. Diese hätten zur Folge, dass der Uni in den nächsten vier Jahren hundert Millionen Franken fehlen würden, hiess es auf einem Flugblatt. Demonstriert wurde auch gegen die geplante Erhöhung der Studiengebühren.

Die Studierenden räumten ein, dass noch nichts definitiv beschlossen sei. Für sie ist jedoch die Umsetzung solcher Massnahmen ein Angriff auf die Institution einschliesslich aller Beteiligten ebenso wie auf den Universitätsstandort Basel und die kritische Forschung und Lehre.

Federer dank in Videobotschaft für die Ehrung

Nach Beginn des Festakts verliessen die Studierenden den Platz vor der Kirche. Ebenfalls nicht dabei an den Feierlichkeiten war Roger Federer, der sich entschuldigen liess. Er verdankte die Ehrung jedoch in einer Video-Botschaft, welche die Uni veröffentlichte. Über den Ehrendoktor freue er sich so fest, wie wenn er einen Grand Slam-Titel geholt hätte, sagte Federer.

Den Doktor «honoris causa» hatte Federer von der medizinischen Fakultät erhalten. Diese würdigt den erfolgreichen Tennisspieler namentlich für seine Vorbildfunktion als Sportler, in der er viele Menschen weltweit zu mehr Bewegung animiere und so einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung leiste.

Hervorgehoben wird in der Laudatio auch Federers Auftreten, das in allen Lebenssituationen stets fair und vorbildlich sei. Erwähnt wird zudem das Engagement des 36-jährigen Tenniscracks für Kinder in Afrika im Rahmen einer Stiftung.

SNB-Präsident «in äusserst turbulenten Zeiten»

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, erhielt die Ehrendoktorwürde von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät für seine Verdienste um die schweizerische Geld- und Währungspolitik in äusserst turbulenten Zeiten. Auch für sein stetes Streben, geldpolitische Entscheide auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen, wurde Jordan ausgezeichnet.

Der Schweizer Kinderliedermacher Andrew Bond wurde zudem von der Theologischen Fakultät zum Ehrendoktor ernannt. Ausgezeichnet wurde er für die kindgerechte Vermittlung christlicher Glaubensinhalte und religiös-theologischer Themen.

Zur Ehrendoktorin ernannt wurde auch die Naturschützerin Katharina Heyer, die sich seit 20 Jahren für Wale und Delfine in der Strasse von Gibraltar engagiert und dabei auch mit der Universität Basel zusammenarbeitet. Die gleiche Ehrung wurde der Übersetzerin Irma Wehrli-Rudin zuteil, die 1980 ihr Studium an der Universität Basel abgeschlossen hatte.

Ehrendoktor wurde auch der Jurist Lukas Bühlmann, der Direktor der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung. Als einzige Persönlichkeit aus dem Ausland wurde überdies dem amerikanischen Persönlichkeitspsychologen Brent Roberts die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Alumni-Preis für Ehemalige der Universität Basel ging schliesslich an Dieter Imboden, der von 2005 bis 2012 Präsident des Nationalen Forschungsrats gewesen war. sda. 


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