Baselbieter Landrat lehnt Optimierung der Sek-Klassen hauchdünn ab

  30.11.2017 Baselbiet, Bildung

Gegen Eintreten stimmten Linke- und Mitte-Parteien, dafür waren SVP und FDP. Gegner der Anpassungen des Bildungsgesetzes argumentierten, dass in der Sparvorlage der pädagogische Aspekt zu kurz komme.

Die Schülerzahl habe einen Einfluss auf die Qualität des Unterrichts. Ein Budget dürfe nicht die Klassengrössen bestimmen, sagte eine SP-Sprecherin. GLP/G-U bezeichneten die Vorlage als Rückschritt, Grüne/EVP sah darin einen Abbau. CVP/BDP stellte sich auch dagegen, weil Schulwege viel länger werden könnten. Vieles sei zudem schon heute - ohne die Gesetzesänderung - möglich.

Die SVP als Befürworterin der Vorlage strich dagegen heraus, dass mit dieser einzig die Ressourcen besser genutzt und damit effizienter gearbeitet hätte werden sollen. Die FDP verwies darauf, dass die Vorlage sehr differenziert ausgearbeitet worden und gut umsetzbar sei.

Gemäss Bildungsdirektorin Monica Gschwind hätte die Optimierung dazu geführt, dass die Klassengrössen um durchschnittlich eine Schülerin oder einen Schüler gestiegen wären. Damit hätte das System entlastet werden können. Einen Bildungsabbau hätte es gemäss Gschwind nicht gegeben. Heute liege die Klassengrösse im Durchschnitt unter der Richtzahl.

Teil der Sparstrategie

Die Regierung hatte die Änderungen anstelle einer ursprünglich mit der Finanzstrategie 2016-2019 vorgesehenen Erhöhung der Schüler-Höchstzahl von 24 auf 26 pro Klasse vorgeschlagen. Mit den Anpassungen hatte sie sich bis 2020 Einsparungen von insgesamt rund 16,9 Millionen Franken erhofft.

Die standortübergreifende Bildung der Klassen hätte gemäss Vorlage dazu führen können, dass auch Zuweisungen von Schülerinnen und Schüler an weiter entfernte Standorte vorgenommen werden können. Zudem hätten in Einzelfällen in der Sekundarstufe I auch Zuweisungen an Schulstandorte ausserhalb des Schulkreises möglich werden können.

Wegfallen sollte die bisherige Richtzahl von 22 Schülerinnen und Schüler in der ersten Klasse. In Einzelfällen hätte auch die Höchstzahl überschritten werden können. Dies war gemäss Kanton in den vergangenen zwei Jahren bei sieben von 380 Klassen schon der Fall gewesen.(sda.)


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