Familie, Beruf, Hobby – oder doch in die Dorfpolitik?

  06.07.2017 Baselbiet, Hölstein, Politik, Gemeinden, Wenslingen, Ramlinsburg

«Ich kann es mir nicht ganz erklären: In den letzten Jahren hatten wir immer Kampfwahlen, nun finden wir keine Kandidaten», sagt Wisler. Das Problem einer Vakanz im Gemeinderat teilt Hölstein derzeit mit vier weiteren Gemeinden im Oberbaselbiet. In Titterten, Niederdorf, Lauwil und Wenslingen fehlt seit Juli je eine Person in der kommunalen Exekutive. Darüber hinaus haben in Wittinsburg sowohl die Gemeindepräsidentin als auch ihr Vize den Rücktritt per Ende Juni 2018 erklärt – wohlwissend, dass die Suche nach Ersatz in einer kleinen Gemeinde ein schwieriges Unterfangen darstellt. Aber warum ist das so? Und war es früher anders? 

Für Wenslingens «Preesi» Andreas Gass ist der Fall klar: «Die Leute wollen sich nicht öffentlich positionieren oder Entscheide für andere fällen», sagt er und macht dafür den Zeitgeist verantwortlich.  Zudem sei das Ansehen eines Gemeindepräsidenten heute deutlich kleiner als in vergangenen Zeiten. Die Meinung, dass das Amt im Gemeinderat an Attraktivität verloren habe, will unter den befragten, aktuell nach neuen Kollegen suchenden Kommunalpolitikern aber niemand teilen. Mit gutem Grund: In Niederdorf, Titterten und Lauwil sind zumindest Interessenten für das Amt bekannt. «Und wenn ein Dorfpolitiker nur nach Anerkennung strebt, ist er in einem Gemeinderat ohnehin am falschen Ort», fügt der Ramlinsburger Gemeinderat Bálint Csontos hinzu.

 


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