600-jähriges Haus in Muttenz entdeckt

  02.12.2016 Baselbiet, Gesellschaft, Kultur

Wie die Jahrringanalyse gezeigt hat, war das Holz für den Hausbau im Winter 1417/18 geschlagen worden, wie die Archäologie Baselland am Freitag mitteilte. Demnach sei mit dem Bau im Frühjahr 1418 begonnen worden. Nach bisherigen Kenntnissen ist es damit das älteste nicht dem Adel und der Kirche zugehörige noch erhaltene Haus des Kantons.

Das kleine, unscheinbare Haus an der Burggasse misst sechs auf sieben Meter. Es bestand ursprünglich aus zwei Geschossen, die mit einer Innentreppe verbunden waren. Die Wände bestanden aus Lehmflechtwerk. Mehrere für den Bau verwendete Hölzer seien übers Wasser transportiert worden.

Seine heutige Gestalt erhielt das Gebäude um 1603. Damals wurde die hölzerne Konstruktion mit einer Mauer ummantelt. Die tragenden Balken wurden jedoch stehen gelassen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude zudem nach hinten verlängert.

Denkmalschutz beantragt

Die Burggasse war im Mittelalter der Weg vom Kirchplatz im Dorf zu den drei Burgen auf dem Wartenberg, wie es weiter hiess. Noch sei unklar, ob die Bauform des Hauses etwas mit einem Gewerbe zu tun hat, das vorwiegend in dieser Gasse angesiedelt war.

Die gute Erhaltung des Bauwerks erlaubt gemäss Archäologie Baselland einen Einblick in die bescheidenen Wohn- und Arbeitsverhältnisse vor 600 Jahren. Mit Zustimmung des Eigentümers hat die Denkmal- und Heimatschutzkommission bei der Regierung kantonalen Denkmalschutz beantragt. Derzeit wird ein Sanierungs- und Umbaukonzept entwickelt. sda.

(Bilder zvg/Archäologie BL)


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